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Springbreak

Vorwort

@alle: Falls was nicht passt, einfach sagen. Mehr folgt demnächst.demnächst.

  

DornröschenDornröschen erwache

Jackson telefonierte immer noch. Oder wieder? Jay hatte nicht darauf geachtet. Er benötigtebenötigte all seine Konzentration für'für's Fahren. Das hielt ihn nicht nur davon ab, die GesprächeGespräche seiner Vorgesetzten mitzuhören,mitzuhören, sondern auch, überüber die Ereignisse der letzten Stunden nachzudenken. Scheinwerfer sausten durch die Dunkelheit an ihm vorbei allerdings immer spärlicher.spärlicher. Jackson unterbrach ihre Telefonate ab und an fürfür eine Bemerkung wie Die nächstenächste rechts raus“raus“ und lotste den jungen Esper so wieder zurückzurück zu dem etwas abgelegenen Unesco-Flughafen. Die RückbankRückbank lag vergleichsweise in Stille da. Gwen war fast sofort weggenickt und Hiroo hatte es ihr bald gleichgetan. Nur das gleichmäßigegleichmäßige Atmen der beiden Schlafenden drang nach vorne, wenn man genau hinhörtehinhörte - was keiner von den beiden vorne Sitzenden tat.

Irgendwann hatten sie dann den Parkplatz erreicht, von dem sie am selben Nachmittag noch aufgebrochen waren. Dort wurden sie schon von einem Typen in Unesco-Kluft empfangen, der sich als ihr Pilot zurückzurück zum Campus vorstellte. Der Weg zum Flugzeug war nicht allzu lang, aber trotzdem unangenehm genug. Jay fror in der schneidend kalten Nachtluft und die Müdigkeit,Müdigkeit, die langsam aber sicher Besitz von ihm ergriff, machte die Sache nicht besser. Unter anderen UmständenUmständen hättehätte Jackson ihm jetzt sicher eine Predigt gehalten. Von wegen Verantwortungsbewusstsein und so. GlücklicherweiseGlücklicherweise war sie zu sehr mit sich und der Organisation aller weiteren Dinge beschäftigt,beschäftigt, um fürfür dieses Detail Zeit zu haben. Das würdewürde dann wahrscheinlich in der Nachbesprechung erwähnt.erwähnt. Jay hatte nicht so eine böseböse Vorahnung wie nach der letzten Mission, aber diese Sitzung würdewürde wohl trotzdem nicht sonderlich angenehm werden. Gut, sie hatten den Abend gerettet. Und doch hatte er das dumpfe Gefühl,Gefühl, dass Jackson mit einigen Details nicht zufrieden war. Das würdewürde sich bestimmt noch bemerkbar machen. Leider. Jay schreckte aus seinen GrübeleienGrübeleien auf, als ein kleiner zehnjährigerzehnjähriger MädchenkörperMädchenkörper in ihn hineinstolperte. Gwen war offenbar noch müdermüder als alle zusammen, sodass ihre Kraft und Orientierung sie ein wenig im Stich ließen.ließen. Kurzerhand hob ihr Teamkamerad sie hoch und trug sie die restliche Strecke zum Flugzeug.

Der Wagen hielt abrupt an. FürFür Hiroo war noch Schlafenszeit und sie zog die Decke in Form ihrer Jacke überüber sich zurück.zurück. Sie richtete ihr kuscheliges Kissen auf und döstedöste wieder ein.

In ihrem wiederkehrenden Traum sah sie eine farbenfrohe Nebelwolke. Ein Gesicht aus abertausenden leuchtenden Sternenpunkten war hinter dem Sternenstaub verdeckt erkennbar. Sie schwebte nähernäher heran durch den fast luftleeren Raum. Nur die Nebelschwaden zogen an ihr vorbei. In der Ferne flogen perlfarbendurchzogene Gesteinsbrocken entlang. Sie kam gemächlichgemächlich an das riesige im Himmelszelt schlafende Gesicht heran, das sich leuchtend wie ein Sternenbild hinter der Wolke hervortat. Die Augen waren geschlossen. WährendWährend sie das Gesicht betrachtete, konnte sie plötzlichplötzlich eine langsam lauter werdende Melodie vernehmen. Die Augen öffnetenöffneten sich und sie konnte eine infernale Feuersbrunst in der Iris entdecken, die sie fixierte. Sie wurde nach unten gezogen. Die Himmelsgesteine entflammten und schossen ihr in tausend Farben aufgehend hinterher. WährendWährend die Schwerkraft sie gnadenlos nach unten zog, versuchte sie sich hilflos wankend nach hinten zu drehen. Sie konnte etwas altvertrautes bekanntes in der langsam auf sie zukommenden SchwärzeSchwärze erkennen.

Sie schreckte auf. Ihr Kopf stießstieß auf etwas abrupt hartes und sie schaute sich nur langsam orientierend um. Ihr Kissen war verschwunden. Ein Blick zur Seite ließließ sie durch einen verschwommenen Blick Jackson erkennen, die Gwen aus dem stehenden Auto geladen hatte. Sie stellte das schläfrigeschläfrige MädchenMädchen auf den Boden, welches sich aber nur mit MüheMühe auf den Beinen halten konnte. Hiroo robbte auch aus der TürTür heraus und ließließ sich von der hinteren Sitzbank heraus fallen. Sie zog ihre zusammengeknautschte Jacke zurecht und folgte dem sich langsam in Bewegung setzenden Gänsemarsch,Gänsemarsch, angeführtangeführt von Jackson. Gwen stolperte in Jay hinein und er nahm sie behutsam auf seine starken Schultern. Was hättehätte sie dafürdafür gegeben auf die gleiche Weise in ihr Bett getragen zu werden. Mit diesen Gedanken widmete sie sich wieder ihrer fast real erscheinenden Traumwelt aus der sie gerade entrissen wurde und trottete der Bande hinterher.

Endlich, dachte Jay. Die drei Esper lehnten müdemüde in den Flugzeugsitzen, währendwährend die Maschine sich in den Himmel erhob. Jetzt konnte auch er sich sich ein wenig ausruhen. Jay kuschelte sich so gut es ging in das Sitzpolster und schloss die Augen. Es brauchte allerdings nicht einmal fünffünf Minuten, bis er realisierte, dass das mit dem Schlafen nichts werden würde.würde. Er spürtespürte den Strom des Flugzeugs vom Heck bis vor zum Cockpit. Die Energie schien dröhnenddröhnend und penetrant um ihn herumzufließenherumzufließen und ließließ dem jungen Mann keine Ruhe. Jay hing in dem Sessel, völligvöllig erschöpfterschöpft und doch hellwach. Genervt warf er den Kopf zurückzurück und fluchte. FürFür eine ganze Weile saßsaß er einfach nur da und starrte ins Nichts. In dieser Leere begannen seine Gedanken sich zu verselbstständigenverselbstständigen und kehrten zu den Ereignissen des Tages zurück.zurück. FürFür einen Moment fühltefühlte es sich so an, als wärewäre das alles nicht erst vor ein paar Stunden geschehen. Doch je weiter Jay sich physisch davon wegbewegte, desto nähernäher kamen seine Erinnerungen oder auch seine Nicht-Erinnerungen. Was zwischen der Konfrontation mit dem seltsamen Mann im Keller und der Versammlung in der Tiefgarage passiert war, hatte er immer noch nicht so ganz mitbekommen. In seinem Kopf fand sich nichts dazu. Es kam Jay vor, als hättehätte zwischen diesen beiden Erlebnissen nichts existiert. Gwen und Hiroo hatten nur ein paar kurze Worte dazu verloren, aber angedeutet, dass Jackson auch hypnotisiert gewesen war. Sie hatte ein wenig neben sich gestanden. Genau wie er. Vor Jays innerem Auge tauchte er wieder auf: Der Mann mit der schwarzen Maske, hinter der brennende Augen ihn fixierten. Dieser Esper hatte Jay ausgeknipst und kontrolliert, ohne dass er sich hatte wehren könnenkönnen ja sogar ohne dass er sich dessen bewusst gewesen war. Er war einfach weggewesen. Dieser Gedanke ließließ Jay erschaudern. Er machte ihm Angst. Hilflosigkeit überfielüberfiel ihn. Er hatte nichts tun können.können. Nichts. Dann kam ihm eine andere Überlegung.Überlegung. Was, wenn er etwas Furchtbares getan hatte? Was, wenn die anderen beiden ihm das verschwiegen? Nein. Er schüttelteschüttelte den Kopf. Hiroo und Gwen waren zu direkt und ehrlich, als dass sie ihm nichts gesagt hätten.hätten. Oder? Zweifel umsponnen ihn und das perfide GefühlGefühl der Panik schnürteschnürte ihm die Luft ab. Jay fluchte erneut. Das würdewürde er nicht mehr lange aushalten. Aber was sollte er schon machen?

Kaum hatte er das zu Ende gedacht, traf ihn der Geistesblitz. Er drehte seinen Kopf zur Seite. Hiroo lehnte friedlich schlummernd was hatte sie doch fürfür ein GlückGlück in ihrem Sitz, die Earbuds in den Ohren. Jay zögertezögerte kurz. Dann beugte er sich vor, griff nach den Earbuds und zog sie vorsichtig weg. Hiroo rührterührte sich nicht. Jay atmete erleichtert aus und stöpseltestöpselte sie sich selbst ins Ohr. Nichts. Sie waren tatsächlichtatsächlich noch aus. Jay betrachtete die winzigen GeräteGeräte genauer, fand nach ein wenig Herumprobieren die Einschaltefunktion und setzte die nun performenden OhrhöhrerOhrhöhrer ein. Er konnte zwar immer noch nicht verstehen, warum Hiroo das genießengenießen konnte. Doch wie schon vorher im Club, halfen sie wenigstens, die düsterendüsteren Gedanken und GefühleGefühle zu vertreiben. Und das war immerhin etwas. Der junge Mann seufzte auf, lehnte sich zurückzurück und starrte wieder ins Leere, währendwährend die Musik durch seinen Kopf tanzte. Irgendwann bemerkte er am Rande, dass das Flugzeug zum Landen ansetzte, fischte die Earbuds aus seinen Ohren, schaltete sie aus und versuchte sie Hiroo wieder einzusetzen hoffend, dass sie nichts bemerkt hatte.

Nachdem sie in das Flugzeug gestiegen waren, war es ihr leider nicht vergönntvergönnt Gwen als persönlichespersönliches Kissen auszunutzen. So setzte sich Hiroo neben Jay, der sich jedoch nur schlaflos hin- und herdrehte. Die lange Fahrt durch die schneebedeckte Nacht hatte einiges von ihm abverlangt. Er schien starkem Stress ausgesetzt zu sein. Aber so war er oder vielmehr seine Esper eben. HätteHätte sie ihm ihre Schulter zum anlehnen anbieten sollen? Sie steckte sich ihre Earbuds in die Ohren, ließließ sie jedoch ausgeschaltet um Jay in seiner Anspannung nicht weiter unter Strom zu setzen. "What can I do...?", dachte sie sich noch, währendwährend sie immer schläfrigerschläfriger wurde und ihn aus dem Augenwinkel beobachtete. Trotz ihrer Gedanken um Jay schlief sie bei der einsetzenden Vibration des abhebeneden Flugzeuges ein. Diesmal war ihr Schlaf fester, ihr Traum tiefer als zuvor. So kam sie zuerst nur langsam aus ihrem Schlaf heraus, als etwas an ihren Ohren herumspielte. War es schon wieder Sommer? Irgendeine MückeMücke oder eine anderes Insekt, das ihr in ihrem hitzigen Schlaf den letzten Nerv rauben wollte? 'No fucking way, you scum', und sie schlug in die Richtung in der sie das herumfliegende Insekt vermutete. Ihr flache Hand landete auf etwas größeremgrößerem als einer Fliege und ein lautes Klatschen weckte sie auf.

Das hatte Jay nicht kommen sehen. Hiroos unbeabsichtigte Backpfeife erwischte ihn kalt und fürfür einen Moment wusste er nicht, wie ihm geschah. Im nächstennächsten folgte seine natürlichenatürliche Reaktion: "Ah, Verdammt!" Das Nachbeben des Schlags kroch als unangenehmes Prickeln durch seine Wange.

Sie hörtehörte eine ihr bekannte Stimme und öffneteöffnete ihre verträumtenverträumten Augen. Ihr Blick folgte dem ausgestrecktem Arm der unter ihrer Jacke herausragte. Ihre Hand klebte noch halb an der Wange von Jay. Seine Hand hing wiederum in ihrem Haar. Sie blickte ihm peinlich berührtberührt in die Augen. Einen Moment späterspäter fasste sie sich wieder. Sie zog ihre Hand zurückzurück und zog ihr Gesicht von seiner weg. "Why you touching me?"

Durch ein klatschendes GeräuschGeräusch wurde ich wach. Jay hockte überüber Hiroo, die sah verschlafen und zerstrubbelt aus. Und ich, ja, ich war einfach verwirrt. Hatte ich doch gerade noch von einer Welt geträumt,geträumt, in der die Menschen am Grunde eines Brunnens lebten. Und jetzt waren beide so merkwürdigmerkwürdig ineinander verknautscht. Jay hatte mich vorhin ins Flugzeug getragen, nachdem ich ausgiebig mit Hiroo geschmust hatte. Sie war warm, roch nach zuhause und bei ihr fühltefühlte ich mich sicher. Sie würdewürde alles anzünden,anzünden, was gefährlichgefährlich war. Und Jay - der war wahnsinnig stark und fast wie ein großergroßer Bruder fürfür mich, nur leider nicht so kuschelig.

Ob ihm das Flugzeug gut tat? Was Jackson nach diesem Ausflug sagen würde?würde? "Hey, ihr.", murmelte ich mehr als das ich es sagte, gähntegähnte und streckte mich. "Was macht ihr denn da seltsames?"  

Jay erwiderte den verblüfftenverblüfften Blick von Hiroo, die offenbar erst jetzt so richtig vom Schlaf in die RealitätRealität zurückkehrte.zurückkehrte. Ihr verschlafener Blick klärteklärte sich und sie fand als erste ihre Sprache wieder. Jay verschlug es eben jene. Er war ein wenig perplex und gleichzeitig war ihm die Szene ziemlich unangenehm. "What? You ...? Oh crap. I -" Er unterbrach sich, suchte nach einer guten Ausrede, fand keine und entschied sich fürfür Ehrlichkeit: "I borrowed your earbuds, because I'm a jerk. Sorry."

Sie fasste an ihr rechtes Ohr und tatsächlich,tatsächlich, sie fand einen ihrer Earbuds. Ihr linker Earbud fehlte, sie blickte sich kurz in Richtung des Bodens um ohne erneut den Blick mit dem von Jay zu kreuzen und sah ihn in der Hand von Jay. Er reichte ihn ihr hin. In einer seichten Bewegung schnappte sie ihn sich und stand auf. Das Flugzeug war gerade im Landeanflug. "Don't mention it.", erklang es nur beiläufigbeiläufig aus ihrem Mund und sie drehte sich zu Gwen. "You're awake, little one. We're... doing nothing." Sie kniete sich zu ihr herunter um das Thema zu wechseln. "How you feeling?"

"Nichts fürfür ungut, Turteltäubchen,Turteltäubchen, aber schafft ihr es, noch ein paar Minuten die Finger voneinander zu lassen?" Jackson sah zehn Jahre älterälter und sogar fürfür ihre UmständeUmstände lädiertlädiert aus, aber auch in diesem Zustand wirkte wohl ihre Agentenausbildung. Sie schaute vielleicht schon seit einigen Sekunden aus der TürTür zum Cockpit und beobachtete, was da vor sich ging - mit zerknautschten Klamotten, zerstaustem Haar und dunklen Ringen unter den Augen wirkte die Teamleitung womöglichwomöglich noch gefährlicher,gefährlicher, und ihre Stimme klang trotz aller MüdigkeitMüdigkeit drohend genug. Der Tonfall änderteänderte sich ein wenig, als sie fortfuhr. Wir sind schon überüber dem UnEsCo Sperrgebiet und gehen gleich in die Landung. Schnallt euch an und so weiter. Damit meine ich auch dich, Hiroo!

Jay hättehätte beinahe seine Fassung wiedererlangt, wenn da nicht Gwen und Jackson gewesen wären.wären. Die Frage des kleinen MädchensMädchens ließließ ihn abrupt innehalten. Was hatte sie mitbekommen? Und was zur HölleHölle dachte sie da gerade? FürFür einen kurzen Moment war er erleichtert, als Hiroo sich der Sache annahm. Doch dann schaltete sich Jackson ein. Jay fuhr herum. Normalerweise hättehätte er auf so eine Bemerkung einen pampigen Kommentar folgen lassen. SchließlichSchließlich hättehätte es ihn ziemlich genervt, so dargestellt zu werden, als ob er mit jemandem anbandelte. Doch als Jay den Blick seiner Vorgesetzten sah, gefror er innerlich. Es war einer dieser Momente, in denen er etwas an Jackson wahrnahm, was nur unterschwellig rüberkamrüberkam und ihm Angst machte. Er riss seinen Blick von Jackson los und starrte zu Boden. Dann realisierte er, dass er sich noch nicht angeschnallt hatte und tat das. "You got to be kidding me", flüsterteflüsterte er immer wieder leise vor sich hin.

Hiroo hielt Gwens Hand und setzte sich neben sie. Sie wartete noch eine Antwort auf ihre Frage ab, doch nach der Ansprache von Jackson hatte es Gwen die Sprache wohl verschlagen. "Always the same with her... Don't worry about it too much, Gwen." Sie legte einen Arm beruhigend um sie, währendwährend das Flugzeug seine Nase nach unten neigte, nach kurzer Zeit die Landebahn entlangrollte und schließlichschließlich an einem der Hangar zum Stehen kam.

Unten angekommen fiel die Besprechung überraschendüberraschend kurz aus. Bis auf die zum Nachmittag angeordnete Sondersitzung auf der Krankenstation, wurde die Gruppe zügigzügig entlassen. Hiroo atmete die kühlekühle Luft ein. Bis auf den rauschenden Wind war es nach den letzten verabschiedenden Worten von Jackson zwischen den drei SchülernSchülern recht still geworden. FürFür Jay war dies nichts aussergewöhnliches,aussergewöhnliches, doch selbst Gwen verhielt sich überraschendüberraschend ruhig. Der Schlaf, den sie in den Flugzeugsitzen nachgeholt hatten, war wohl nicht genug gewesen und Hiroo sehnte sich nach der weichen Decke in ihrem Bett. Ein weißesweißes WölkchenWölkchen entkam ihrem Atem. So trotteten sie den Weg zur Administration gemeinsam zurück.zurück.

  

No Jacking Around

Es war bereits eine Woche vergangen, als unsere Helden in ihren WochenplänenWochenplänen einen Jackson-Termin vorfanden. Irgendwie war das ein ebenso überraschendesüberraschendes wie erwartbares Ereignis, und die "Ereignisse in New York" schienen zur gleichen Zeit taufrisch und ewig zurückzuliegen.zurückzuliegen. WomöglichWomöglich präferiertenpräferierten nicht alle Betroffenen es, sich an alle Einzelheiten zu erinnern, aber nun würdenwürden gewisse Flashbacks unumgänglichunumgänglich sein. Die Nachbesprechung sollte noch vor dem offiziellen Ende der Mittagspause enden.

Der Schnee verschluckte Jays Schritte. Er lief ziemlich zügigzügig überüber den Campus, denn laut Plan besaßbesaß das Treffen mit Jackson strikte Zeitvorgaben. Das, sowie die Tatsache, dass es eine Besprechung geben würde,würde, hatte ihn nicht sonderlich überrascht.überrascht. Jay hatte sich nur gewundert, dass sie noch nicht eher ins BüroBüro ihrer Chefin zitiert worden waren. Aber vielleicht war sie zu sehr mit den Folgen ihres letzten Ausflugs gewesen, als sich um ihre Einsatztruppe zu kümmern.kümmern. Alle akut notwendigen Dinge konnten ja ohnehin delegiert werden. Jordan hatte Jay bereits eingeweiht, dass auch nach dieser Mission ÄnderungenÄnderungen im Trainingsplan anstanden. Details hatte er ihm noch nicht nennen können,können, aber das würdewürde Jackson sicher bald verlauten lassen. Einerseits war Jay erpicht auf die bevorstehende Sitzung - vor allem, weil er diesen To-Do-Punkt dann abgehakt hättehätte - und gleichzeitig wärewäre er am liebsten wieder umgekehrt. Sich in Jacksons NäheNähe aufzuhalten jagte ihm meistens einen kalten Schauer überüber den Rücken.Rücken. Er hättehätte es - wenn überhauptüberhaupt - nur ungern zugegeben, doch diese Frau machte ihm Angst. Und dummerweise war sie sein Boss. NatürlichNatürlich war er zu früh,früh, wenn auch nur ein bisschen. Jay stießstieß die TürenTüren zu dem GebäudekomplexGebäudekomplex auf, in dem sich Jacksons BüroBüro befand. Warme, etwas stickige Luft wehte ihm entgegen und vertrieb die schneidende Kälte.Kälte. Er durchquerte das GebäudeGebäude und fand den Wartebereich leer vor. Also entledigte der junge Esper sich seiner Winterjacke und ließließ sich auf einen der StühleStühle sinken.

Ein schwarzer Schatten flog gemütlichgemütlich überüber das Campusgelände.Campusgelände. Devy war so nett gewesen und hatte die Haushaltsaufgaben ohne größeresgrößeres Murren übernommenen.übernommenen. Seit den Ereignissen zu Weihnachten kamen die beiden etwas besser miteinander klar. Hiroo lächeltelächelte gedankenverloren in sich hinein und kam schließlichschließlich am AdministrationsgebäudeAdministrationsgebäude an. Seit der kurzen Session auf der Krankenstation hatte sie die anderen nicht mehr gesehen. Sie selbst hatte nur einen kurzen Check ertragen müssen,müssen, überüber den Status der anderen war sie weitestgehend im Unklaren. Jackson hatte sich auch nicht mehr blicken lassen. "Let's get this over with." Sie durchschritt die Eingangshalle zu Jacksons Büro.
Büro.

Es war immer noch kalt. Ich hatte langsam die Nase voll davon mich immer so einhülleneinhüllen zu müssen,müssen, auch wenn ich zugeben musste, dass ich den Schnee manchmal nutzte um kleine Visionen zu erzeugen von dem, was ich zum Abendessen kriegen würdewürde oder ob mir meine neue Freundin im Wohnheim wieder nachts auflauern würde,würde, damit wir zusammen lernen konnten. Sie las mir vor, ich erklärteerklärte und manchmal spielten wir dann lustige Streiche. Briannas EsperauslöserEsperauslöser war das Feuer. Feuer und Wasser steckten sie nicht zusammen, also mussten wir unsere Treffen heimlich organisieren, auch wenn wir jedes Mal damit rechnen mussten... Okay, nein, ich muss ja nicht lügen.lügen. Ich würdewürde sehen wenn sie uns erwischen würden.würden. Also: Danke, Schnee!

Als mir meine Betreuerin Hannah heute morgen verkündete,verkündete, dass ich zu Jackson musste, zur Nachbesprechung, war die Angst groß.groß. Was würdewürde sie sagen? Hatte sie sich erholt? Wie ging es den anderen?

Widerwillig ließließ ich mir beim Anziehen helfen und stapfte hinaus in den Schnee. ÜberÜber die Finger ließließ ich mir kleine Bilder zeigen, wo ich mich befand. Ja, Jamey wollte dass ich das anders löse,löse, aber er würdewürde es nicht erfahren. Das hatte ich kontrolliert.

Als ich am GebäudeGebäude angekommen war, machte ich die TürTür auf und kniete mich hin. Mit den HändenHänden auf dem Boden nahm ich die Umgebung besser war, ermittelte Jay. Freude durchströmtedurchströmte mich und ich krabbelte los, kurz vor dem Flur in dem er auf einem Stuhl saßsaß richtete ich mich auf, trat um die Ecke und rief: "Hallo Jay!" Ich lächeltelächelte breit.

Jays Gesicht hellte sich tatsächlichtatsächlich auf, als er das kleine MädchenMädchen entdeckte.

"Hi Gwen", antwortete er auf die Begrüßung.Begrüßung. "Wie gehts-"

Diesen Moment, in dem auch Hiroo sich zu den anderen gesellte, schien Jackson gerochen zu haben. Sie öffnete öffnete  - per Schalter - die TürTür und gab damit den offensichtlichen Startschuss zur Nachbesprechungssitzung.

Im BüroBüro der Ausbildungsbeauftragten hatte sich im Vergleich zum letzten Mal bemerkenswert wenig bis gar nichts verändert.verändert. Es wirkte immer noch kühl,kühl, diskret und wie aus einer anderen Epoche, was genauso auch überüber Jackson zu sagen war. Auf den ersten Blick - vielleicht hatte ihr Deckmantel der UnerschütterlichkeitUnerschütterlichkeit dieses Mal einen nachhaltigen Riss davongetragen. Wie das letzte Mal saßsaß die Frau, auf ihren Bildschirm starrend, da, und nahm von den Eintretenden nicht offiziell Notiz. Die wussten ja auch, wo sie sich zu platzieren hatten: Auf drei StühlenStühlen vor dem riesigen Schreibtisch, an dem täglichtäglich überüber LebensveränderndesLebensveränderndes entschieden wurde. In dieser Haltung tippte sich Jackson immer noch auf ihrer Tastatur herum; so, als hättenhätten nicht vor Kurzem die gerade Erschienenen ihr Schicksal bestimmt. Dann schloss sich, ohne, dass man den dafürdafür angewandten Handgriff hättehätte nachvollziehen können,können, die TürTür hinter Jay, Gwen und Hiroo. Jackson nahm ihre Besucherschaft in den Blick. "Die Ergebnisse der Krankenstation sehen bis jetzt solide aus- 'keine bleibenden ... Schäden'Schäden'." Eventuell hatte sie beim Vorlesen, zu dem sie zurückzurück auf ihren Bildschirm starrte, das Wort "körperlichen"körperlichen" ausgelassen. "Das ist schon ein beachtliches Ergebnis, im Zusammenhang mit den Vorkommnissen. Gutes Training und ein herausragender Kampfgeist, das ist, was man diagnostizieren kann." verpackte die Einsatzleiterin eine Untertreibung der Gefahren-AusmaßeAusmaße in ein vages Lob. Niemand hatte Zeit, auf diesen GesprächseinstiegGesprächseinstieg zu reagieren, da Jackson sofort fortfuhr. "Trotz der vielleicht - ungewöhnlichungewöhnlich scheinenden - Ereignisse ist es notwendig, sich an Protokolle zu halten. Nun, jedenfalls in einem gewissen Rahmen, der ebenfalls klar abgesteckt ist." Mit dem Ende dieses Satzes fixierte Jackson ihre ZuhörerZuhörer wieder, schaffte es jedoch, fürfür einige weitere SätzeSätze den relativ monotonen, nah an der Cuecard vortragenden Tonfall beizubehalten. "Ich hab mich entschlossen, aufgrund der UmständeUmstände einige üblicheübliche FörmlichkeitenFörmlichkeiten aufzuweichen und mich ganz persönlichpersönlich der Bearbeitung eurer Erfahrungen anzunehmen. Das soll einen ehrlichen Austausch bedeuten; vertraulich in beiden Bedeutungen, also unter anderem außerhalbaußerhalb der Bücher.Bücher. Fragen dürfendürfen gestellt werden. Ich fange an: Wie geht ihr mit den jüngstenjüngsten Ereignissen um?" Erst hier schien Jackson ins spontane Formulieren hineinzugleiten, kurz bevor sie das Wort an ihre "Gäste"Gäste" abgab.

Die TürTür hatte sich noch geöffnet,geöffnet, bevor sie ein Wort mit den anderen hättehätte wechseln können.können. "Better fast, than to last." und hatte wie die anderen den BüroraumBüroraum von Jackson betreten. Sie würdewürde schon noch Zeit haben sich bei Gwen und Jay nach deren Genesungsgrad im Detail zu erkundigen. Jetzt wollte erst einmal Jackson behelligt werden. Mit diesen Gedanken saßsaß sie mit ihren Beinen überschlagenüberschlagen und nach hinten gelehnt auf ihrem Stuhl zu Jays Rechten. Ihre neue schwarze Jacke hing an den Seiten der Lehne herab, knapp überüber dem Boden. Teils hatte sie diese auch schon umgeschneidert um das Aussehen ihrer alten in gewisser Art zu imitieren ohne allzu gleich zu wirken. Hier und da hatte sie ein paar neue Accessoires angenäht.angenäht. Ansonsten saßsaß sie ruhig und schaute Jackson direkt an, währendwährend diese ihren Monolog abhielt. Sie wollte sich zurückzurück nehmen um ihre Begegnung so kurz wie möglichmöglich zu halten. "Umm, I feel pretty good. Thanks for asking.", beantwortete sie mit klaren Worten die im Raum stehende Frage von Jackson und schaute nach links zu Gwen und Jay.

Jay nahm wahr, dass Hiroo ihren Kopf in seine Richtung drehte, sah aber weiter geradeaus. Sein Blick war auf Jackson gerichtet. Sie war ja schon bei dem letzten Termin ungewöhnlichungewöhnlich "nett" gewesen. Doch die Art von GesprächGespräch hatte Jay nicht erwartet. Er war nicht darauf vorbereitet. In seiner Vorstellung hatte Jackson stoisch und in der gewohnt rational-sachlichen Art die Mission ausgewertet und damit einhergehende Konsequenzen erläutert.erläutert. Ein Austausch auf diesem Level - das überforderteüberforderte den jungen Mann. So steckte in seinen Worten anfangs zumindest eine gewisse Ehrlichkeit:

"Ich äh.äh.. Keine Ahnung. Ich hab ehrlich gesagt nicht viel drüberdrüber nachgedacht." Das war der Lückenfüller,Lückenfüller, der ihm ein wenig Zeit verschaffte und ihm half, sich zu sortieren. FürFür einen kurzen Augenblick war Jay geistig wieder im Hostel.

"Eigentlich war es halt ziemlich.. nervig und anstrengend. Aber ich durfte mich ja ausruhen." Er zuckte mit den Schultern.

"Naja.. Und den .. spannendsten Teil hab ich ja anscheinend eh verpasst." Erst jetzt drehte er den Kopf und erwiderte Hiroos Blick. Vielleicht wich er aber auch nur dem von Jackson aus.

"Gut, ich denke, ich komme gut zurecht.", antwortete ich nachdenklich. "Es... Also es war aufregend und spannend und neu... Und ich war so stark und konzentriert..." Ich atmete aufgeregt, als ich mich daran erinnerte welches heißeheiße GefühlGefühl mich durchströmtedurchströmte als ich dem Typ den Arm abhakte. Ich hatte mich gut dabei gefühlt,gefühlt, das erste Mal mächtigmächtig und unsagbar gefährlich.gefährlich. HätteHätte ich Ausdruck in den Augen gehabt, so würdenwürden sie jetzt blitzen.

"Ich hatte keine Angst.", sagte ich mit fester Stimme. "Erst... Erst als Sie auch weg waren. Als diese Frau gesungen hat."

Kalte Schauer liefen mir überüber den Rücken.Rücken.

Diesen geordneten und relativ schnell ablaufenden GesprächsbeiträgenGesprächsbeiträgen hatte Jackson aufmerksam gelauscht. Diesmal machte sie sich keine Notizen und war daher nur damit beschäftigt,beschäftigt, den jeweils Sprechenden konzentriert anzuschauen. Was die Trainingsleitung dabei dachte, zeichnete sich nur auf eine Art auf ihrem Gesicht ab, die einiges an Interpretation bedurfte. War das wirklich Überraschung,Überraschung, die sich hinter den immer wieder gehobenen Augenbrauen verbarg? Wenn ja, dann hatte Jackson den überwiegendüberwiegend positiven Nachklang des letzten Abenteuers nicht erwartet. Bei Hiroo war der Gesichtsausdruck binnen Minisekunden wieder zu gewohnter Verschlossenheit zurückgekehrt,zurückgekehrt, bei Jay dauerte der erstaunte Blick längerlänger an und wurde spätestensspätestens von einigen schnellen Augenblinzeln abgelöst,abgelöst, als er einen "spannendsten Teil" erwähnte.erwähnte. Gwens Beitrag begleitete Jackson mit einer ungleichmäßigungleichmäßig gefurchten Stirn, die sie natürlichnatürlich ihren auffälligenauffälligen Narben verdankte, die aber zusätzlichzusätzlich als ein Symptom von VerblüffungVerblüffung gelesen werden konnte. Dieser Ausdruck blieb wie versteinert, als die Rede auf die singende Frau kam. TatsächlichTatsächlich schien die Einsatzleiterin an dieser Stelle nach Worten zu suchen, denn es entstand eine kleine Lücke.Lücke. "Ja, das war besorgniserregend." schloss sie sie schließlichschließlich ab. "Sowas kommt vor in dem Arbeitsfeld. Man kann nicht sagen, dass es fürfür jeden ist. Im Gegenteil, viel eher." Jackson atmete kurz hörbarhörbar ein und fuhr fort: "Es ist jetzt soweit überstanden.überstanden. Wenn trotzdem noch Angstmomente zu diesem Ereignis auftreten - ihr wisst, UnEsCo kümmertkümmert sich darum. Hier kann euch niemand etwas tun. Das Zentrum ist der sicherste Ort auf der Welt fürfür Esper." Der letzte Satz entsprach einem der obskureren Organisations-Slogans und wurde in einem der HauptgebäudeHauptgebäude alle fünffünf Minuten auf einem der Informationsmonitore angezeigt. [hier evtl. Reaktion einfügen,einfügen, oder auch nicht]. Jackson benötigtebenötigte wieder einen Moment, um zu einem Gedankenfaden zurückzukehren,zurückzukehren, zu dem in ihrem Gehirn eventuell kein vorgefertigtes Script vorlag. "Ich denke, es sollte gesagt werden, dass ihr zur Sicherheit vieler Personen immens beigetragen habt beim letzten Einsatz. Und es geht sogar um mehr." fügtefügte sie hinzu, vielleicht etwas vorschnell, weil sie sich wieder Zeit zu einem kurzen Nachdenken gab. "Nun, das kommt in einigen Monaten auf uns zu. Nach wie vor seid ihr fürfür das...sagen wir, Ereignis, eingeplant und solltet darauf vorbereitet sein. Entsprechendes Training is bereits anberaumt. NatürlichNatürlich wird das jetzt als gemeinsames Gruppentraining zwischen euch Dreien stattfinden. ZunächstZunächst ein Mal wöchentlich,wöchentlich, dann aufgestockt. Sobald das richtige Personal dazu eingetroffen ist." reihte Jackson Andeutung an Andeutung.

Hiroo hatte den Blick mit Jay kurz gehalten und schaute nach Gwens AusführungAusführung auf Jackson. Die GefühleGefühle die ihr bei den Worten der beiden MitschülerMitschüler durch den Kopf gingen unterdrückteunterdrückte sie. Ohne ein Zucken ihrer Miene hatte sie den beiden zugehört,zugehört, bis Gwen in zitternder Stimme das Wort weiter an Jackson gegeben hatte. 'Fuck it.' Sie hatte ihre aufgesetzte Art langsam satt. Nicht nur die von Jackson. StändigStändig hatte sich Hiroo verstellen müssenmüssen um ihre Privilegien behalten zu dürfen,dürfen, die ihre zuerst genommen wurden und dann in Kleinstarbeit zugesprochen wurden. Sie hatte diese auswendig gelernten Parolen ihrer unfreiwilligen Vorgesetzten satt. "Nice to hear the UnEsCo wants to protect us... well after the last incident I'ld like to handle that on my own. You may not like my proposition, but I want to make one thing clear: I want my swords back." Sie blickte Jackson direkt an. "No offense."

"No offense taken" fiel Jackson der Rekrutin fast ins Wort. Vielleicht war sie auf diese Art GesprächGespräch diesmal sogar besser vorbereitet. "Ohne die Organisation sähesähe es fürfür überüber hundert Zivilisten gerade ganz anders aus und im Endeffekt auch fürfür jeden von uns. UnEsCo, das sollte man nicht vergessen, macht diese EinsätzeEinsätze möglichmöglich und sichert die Beteiligten rechtlich ab. Es gibt eben Gesetze. Auch die UnEsCo kann keine RächerRächer auf eigene Faust dulden und keine schwertfuchtelnden Teenager" Das alles, bis vielleicht auf die letzten Worte, waren weniger emotional als mit einem sachlichen Eifer gesprochen worden. Jackson fuhr fort, als sie einem immer noch unbefriedigten Gesichtsausdruck begegnete. "Also, sollte die Basis demnächstdemnächst von einer Bande esperbegabter Banditen überfallenüberfallen werden - und sollten wider aller Logik sämtlichesämtliche UnEsCo-SicherheitsmaßnahmenSicherheitsmaßnahmen versagen, komme ich als Erstes auf dich zurück,zurück, wenn dich das tröstet.tröstet." Hier vermied Jackson einen allzu böswillig-böswillig-sarkastischen Tonfall und klang fast mitleidig ernst. Im nächstennächsten Satz kam dennoch eine Drohung durch. "Wenn allerdings in der Zwischenzeit irgendwo auf dem GeländeGelände ein Feuerchen oder dergleichen entdeckt wird, werde ich ebenfalls an dich denken. No offense." Offensichtlich mit der Intention, das Thema fürsfürs erste zu beenden, wandte die Leiterin des Trainingszentrums sich Jay zu. "Bei dir neue Vorschläge?Vorschläge?"

"Offense taken", zischte es unmerklich aus Hiroos zusammengepressten Lippen heraus. Eine derartige Reaktion von Jackson hatte sie eigentlich schon erwartet. Dennoch fühltefühlte sie sich wieder einmal wie vor eine Wand gefahren.

Jackson hatte zuerst still zugehörtzugehört und die Aussagen der jungen Esper nur durch ihre Mimik kommentiert. Danach kehrte sie allerdings wieder ein wenig zu ihrer typischen FörmlichkeitFörmlichkeit zurück.zurück. Jay fühltefühlte sich durch den Unesco-Slogan nicht großartiggroßartig versichert, behielt aber eine möglichstmöglichst ausdruckslose Miene bei. Er war es gewöhnt,gewöhnt, dass einige Unesco-FunktionäreFunktionäre gern mit solchen Parolen um sich ballerten, auch wenn das meistens ziemlich abgedroschen war. Immerhin kehrte damit die Jackson zurück,zurück, die er ein bisschen besser einschätzeneinschätzen konnte. Ihre Andeutungen waren leider nur sehr vage und Jay fragte sich so langsam, warum sie immer nur diese kleinen Informationsbrocken bekamen. Klar, es gab Dinge, die sie eben mit ihrem Status nicht wissen durften. Doch diese Teaser hatte er langsam satt. Wenn sie in eine Sache involviert waren, brauchten sie Informationen. Das hatte die letzte Mission ja eigentlich auch gezeigt. Doch dann schaltete sich erstmal Hiroo ein und die Unterhaltung nahm eine besorgniserregende Wende. Jays Blick huschte zwischen den beiden Grimassen der Ladies hin und her. Er musste was tun, sonst würdewürde diese Besprechung böseböse enden. Also entschied er sich dazu, das Thema zu wechseln.

"Ja also. Ich hättehätte eher Fragen. Ich hab von einem Teil der Mission ja überhauptüberhaupt nichts mitbekommen. Was ist denn jetzt eigentlich mit diesen Sirenenespern? Und was meinen Sie jetzt genau mit der nächstennächsten Mission? Ich weiß,weiß, wir sollen manche Informationen nicht bekommen, aber wir brauchen auch welche, sonst sind wir im Einsatz nicht effektiv oder gefährdengefährden alles." Er hoffte inständig,inständig, dass er sich damit nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt und seine ohnehin angesäuerteangesäuerte Chefin nicht auf die Palme gebracht hatte. Aber die Tatsachen standen halt so.

Jackson nickte und atmete hörbarhörbar ein- und aus, währendwährend sie sich auf ihrem Computer irgendwohin manövrierte.manövrierte. Das dauerte nur ein paar Sekunden, und ihr Verhalten gab den Anschein, als habe sie die Fragen erwartet sowie Antworten vorbereitet, aber gehofft, um beide herumzukommen. "Also, was mit Georg Tripkovich passiert ist, müsstenmüssten die meisten von euch mitbekommen haben." murmelte die Einsatzleiterin. "Er wird nie mehr den "Pied Piper von Hamelin" spielen. Seine Frau, Selma, ist in UnEsCo-Gewahrsam unter höchsterhöchster Sicherheitsstufe, ihren FähigkeitenFähigkeiten angepasst." Jacksons Blick hatte sich wieder vom Bildschirm abgewendet und traf an dieser Stelle nicht rein zufälligzufällig Hiroos. "Es sieht jedoch...interessant aus." fuhr die vernarbte Frau dann fort, als wärewäre nichts gewesen. "Die UnEsCo vergibt verdammt viele zweite und dritte Chancen. Man könntekönnte behaupten: ein paar zu viel. Quellen, und ich rede von streng vertraulichen Quellen, flüsternflüstern schon, dass die Symptome der Dauer-Hirnwäsche,Hirnwäsche, der sich Frau Tripkovich unterzogen lassen hat, bereits am abflauen sind. Seit sie aufgewacht ist, hat sie Gedächtnislücken,Gedächtnislücken, scheint sich an die letzte psychotische Phase kaum zu erinnern. Und vor allem weißweiß sie inzwischen, dass ihr Sohn nicht wirklich tot ist. Menschenopfer zu seiner Wiederauferweckung stehen nun wohl nicht ganz oben auf ihrer To-do-Liste."   Anscheinend spürtespürte Jackson, dass sie soeben eine Neuigkeit preisgegeben hatte, die diesen Namen wirklich verdiente. Sie schaute ihre ZuhörerschaftZuhörerschaft prüfendprüfend an "Also gut, das habt ihr nicht mitbekommen. Wie ich sehe, wollt ihr es aber genau wissen. Simon Tripkovich wurde seinen Eltern entzogen, weil diese offensichtlich, und das dürftedürfte keine ÜberraschungÜberraschung auslösen,auslösen, nicht den höchstenhöchsten Eignungsgrad fürfür die Erziehung eines Kindes vorweisen konnten. Es war ein monatelanger Kampf, an dem unter anderem meine Person beteiligt war, Georg und Selma zu...überzeugen.überzeugen. Um noch weiter in den Bereich absoluter Diskretion zu rücken:rücken: Die beiden waren auch zu dem Zeitpunkt nicht als reine LämmerLämmer bekannt und die Organisation konnte entsprechenden Druck aufbauen." Jackson lächeltelächelte leicht süffisant,süffisant, als erinnere sie sich an amüsanteamüsante Details dieser Geschichte, aber auch das konnte nur Teil einer Maske sein, die sie sich aufsetzte. Im nächstennächsten Moment war nichts davon zu sehen und sie fuhr, in deutlich ernstem Ton, fort: "Trotzdem, und gerade deshalb, waren die Ereignisse von New York nicht zu antizipieren. So viel muss wohl gesagt werden, auch, wenn die ÜberlegungenÜberlegungen dazu noch auf höchsthöchst unsicherem Grund stehen. Die Tripkovichs standen natürlichnatürlich unter UnEsCo-Beobachtung und immer wieder im Kontakt mit der Organisation. Die Akten geben nicht unbedingt äußersteäußerste geistige Klarheit währendwährend dieser Phase wieder, aber das ist leicht auf die Medikation zurückzuführen,zurückzuführen, mit der die beiden auf freiwilliger Basis ihre KräfteKräfte unterdrückten.unterdrückten. Von da an gibt es mehrere Theorien." Die Leiterin des Trainingszentrums scrollte eine Weile und schüttelteschüttelte ein paar Mal den Kopf. "Desto weniger StümperStümper man in diese Diskussion verzettelt, desto besser. Es gibt jedenfalls keine logische Möglichkeit,Möglichkeit, die ohne einen äußerenäußeren Einfluss auf den Sinneswandel der Sirenen auskommt. Sprich: Irgendjemand muss die beiden in einen Zustand versetzt haben, in dem sie die Trennung von ihrem Sohn noch nicht verarbeitet hatten. Dann ist, durch ihr angesammeltes Dossier an Vergehen, den Fakt, dass sie die Medikation abgesetzt hatten und den gegenseitigen Einfluss der beiden aufeinander eine Kettenreaktion mit den Ergebnissen, die wir gesehen haben, im Nachhinein leicht zu erklären.erklären."

Hiroo hörtehörte widerwillig aber dennoch gespannt zu, währendwährend Jackson Mal mehr Mal weniger schwammig gehaltene Informationen zu ihrem letzten Auftrag auspackte. Trotz der Sticheleien versuchte sie einen kühlenkühlen Kopf zu bewahren und die gerade ertragene Schmach ohne Zucken wegzustecken. Jacksons geschultem Auge war es jedoch ein leichtes die Unmut, die sich in Hiroos Gesicht abzeichnete, mit Verachtung zu strafen. "Wait a second, you lost me somewhere..." Die Informationen kamen alle zu schnell. "This Georg guy... is he really dead?" Sie hatte nur kurz seinen Puls gefühlt,gefühlt, bevor sie geflüchtetgeflüchtet waren. "And what about their son? Are his esper powers the same? Or could he still have some connection with them through whatever powers he has?"

"Ihr habt Herrn Tripkovich ja nicht mit Samthandschuhen angefasst." merkte Jackson an. Sie schüttelteschüttelte tadelnd, das jedoch mit einer gewissen Ironie, den Kopf. "Den Bildern aus der Leichenhalle zufolge. Vielleicht hättehätte er es überlebt,überlebt, wenn ihm nicht eine - seit wenigstens Wochen anhaltende - manische Psychose schon ordentlich zugesetzt hätte.hätte. So gesehen seid ihr ganz und gar nicht allein fürfür seinen Abgang verantwortlich zu machen." bemerkte sie auch. "Manche tröstettröstet das. Was Simon angeht; offensichtlich fehlte den Eltern der Kontakt zu ihm. Es wurde einiges an Arbeit geleistet, um sie auf Abstand zu halten. Und ja, bei zwei esperbegabten Elternteilen ist es wahrscheinlich, dass ein Kind irgendeine Form von Anomalie entwickelt. Meist ist das eine, die irgendwie mit den FähigkeitenFähigkeiten wenigstens eines seiner genetischen Erzeuger in Beziehung gesetzt werden kann. Das bedeutet zum Beispiel, dass zwei Sirenen nur unwahrscheinlicher Weise einen Langstreckentelepathen in die Welt setzen." Jackson scrollte wieder auf ihrem Bildschirm rum. "Aber wo du es sagst, das klingt nach einer weiteren denkbaren Theorie fürfür mein Denkerteam. Fernsteuerung durch Sohn. Das wird ihnen gefallen." TatsächlichTatsächlich tippte die Trainingsleitung irgendetwas in ihre Tastatur und genehmigte sich ein verschmitztes, aber auch etwas müdemüde wirkendes Lächeln.Lächeln. "Gut, wenn wir das geklärtgeklärt haben. Was genau wüsstetwüsstet ihr gerne überüber euren nächstennächsten Einsatz?"

Jay war überrascht.überrascht. Dass Jackson begann, so viel und so detailliert Informationen preiszugeben, hatte er eigentlich nicht erwartet. Dementsprechend aufmerksam hörtehörte er seiner Chefin zu und versuchte, währendwährend ihres Monologs dieses neue Wissen in seine (leider lückenhafte)lückenhafte) Konstruktion der Ereignisse einzubauen. Je mehr Jackson jedoch erzählte,erzählte, desto mehr entglitten ihm die Gesichtszüge.Gesichtszüge. Der ganze Einsatz war auf gewisse Weise absurd gewesen, aber die Neuigkeiten seiner Trainingsleiterin toppten das noch. Der junge Mann blieb eine Weile stumm sitzen, mit großengroßen Augen, und versuchte das eben gehörtegehörte zu verarbeiten. Unbekannte, die das Duo manipuliert hatten ... ein totgeglaubter Sohn, fürfür den Menschenopfer dargebracht - waren sie die - vermutlich ... Medikamente .. Psychose ... Unesco-Gewahrsam und:

"Ihr habt was?", entfuhr es Jay. Sein Blick schwenkte zu den beiden MädchenMädchen neben ihm. Seine Entgeisterung sah man ihm deutlich an. Klar, er wusste, was fürfür gewaltige KräfteKräfte in seinen zwei Teamkolleginnen schlummerten. Aber das - das schockierte ihn jetzt doch.

Jackson schien das Thema damit abgehakt zu haben. Jay war gedanklich zwar noch nicht so sortiert, aber die Frage seiner Vorgesetzten war wichtig genug, um nicht übergangenübergangen zu werden. Je mehr sie wussten, desto besser. Das gab ihm zumindest die Hoffnung, einige Faktoren fürfür den Einsatz besser unter Kontrolle zu haben. "Naja, je mehr, desto besser. Erstmal vielleicht: Wo, mit wem und welche Details kennen Sie schon? Ich nehme mal an, dass sie die Informationen dazu aus einer Vision von Gwen haben?" Kurz kam ihm auch der Gedanke, ob auch diese Mission wieder mit diesen geheimnisvollen Dritten zu tun hatte. Er ging davon aus, dass ihre bisherigen Missionen einen gemeinsamen Hintergrund hatten. Andererseits war Jackson - oder einer ihrer Untergebenen - vermutlich schon selbst drauf gekommen. Und irgendwie wollte Jay nicht danach fragen. Der Gedanke daran ließließ ihn leicht unruhig werden.

Jays offensichtliches Entsetzen und seine Verwirrung machten auf Jackson keinen Eindruck. Vielleicht beruhigte diese Reaktion sie sogar. Die Frau hörtehörte ihm bereitwillig zu und nickte schließlichschließlich bestätigend,bestätigend, bevor sie nach einem Denkmoment zur Antwort ansetzte: "NatürlichNatürlich stehen mir mehrere Quellen zu Verfügung,Verfügung, die mich veranlassen, einer von Gwendolyns Visionen besonderes Gewicht zu geben. Unter den im Moment gegebenen UmständenUmständen wärewäre es nicht angemessen, die Bilder, die uns mitgeteilt wurden, noch einmal wachwerden zu lassen." Jackson warf einen beinahe besorgt wirkenden Blick auf das Mädchen,Mädchen, das seit geraumer Zeit kein Wort mehr von sich gegeben hatte. "Ich denke, dass ihr alle noch einiges zu verarbeiten habt, bevor wir daran gehen können,können, die nächstenächste Katastrophe zu verhindern. DafürDafür bleiben euch sechs bis acht Monate, da weitere ZwischenfälleZwischenfälle fürfür euch nicht angedacht sind. Die Vorbereitungszeit gilt genauso auch fürfür die anderen Beteiligten, von denen es diesmal recht viele geben wird. Ihr werdet einige schon im Voraus kennenlernen - ich hoffe, nicht früherfrüher als absolut notwendig." Jackson unterbrach ihren Sprachfluss, um auffälligauffällig Luft zu holen. "SpätestensSpätestens jedoch, wenn wir vor Ort sind. Das soll zunächstzunächst fürfür euch heißen:heißen: Nicht auf diesem Kontinent, in keiner vergleichbaren Klimazone, und wenigstens eine Woche vor dem...Event...dem eigentlichen Teil des Einsatzes." Auch an dieser Stelle benötigtebenötigte die Einsatzleiterin eine überdurchschnittlicheüberdurchschnittliche Menge Sauerstoff. "Das wäre,wäre, was ich euch mitteilen kann." beendete sie die Ansprache und schaute auf ihre Armbanduhr.

'6 months... trapped in here. My thoughts're going hazy just reminiscing about the past.' Dieser eine Gedanke kreiste neben den vielen anderen Informationen die Jackson fast Stichpunkt-artig abgelesen hatte durch Hiroos Synapsen. 'Maybe things are better that way.' Jackson hatte wohl irgendwo einen wunden Punkt bei ihr gefunden. 'No, I... I don't want to sit here idly by, while... Whatever is going on out there waiting on the horizon, I want to see it with own eyes.'

Hiroo richtete sich etwas auf und atmete kurz ein. Sie wollte sich erstmal auf die Gegenwart konzentrieren. "So... it's still half a year away. This new weekly shedule we get, what's it going to be? Will it be some exotic stuff? Survival of the fittest?" Ein wenig konnte man ein Feuer in ihren Augen sehen.

Jay war doch recht .. unzufrieden mit den Reaktionen der anderen im Raum. Die beiden MädchenMädchen gingen nicht wirklich auf seine Feststellung ein und Jackson, die eben noch so viele Infos rausgerücktrausgerückt hatte, ging wieder zur Masche "ich bin eine Frau, ich bin geheimnisvoll" über.über. Nach ihren letzten Worten war er fast genauso schlau wie vorher. Nur die Tatsache, dass sie irgendwo auf einem fremden Kontinent rumgondeln und mehr sowie sorgfältigeresorgfältigere Vorbereitung erhalten würden,würden, waren wirklich neu. Gut, und noch eins.

"Viele Beteiligte?", hakte er nach. "HeißtHeißt das, wir werden mit anderen Einsatzteams zusammenarbeiten?" Eigentlich hättehätte er sich freuen müssen,müssen, aber irgendwie hatte er so gar keinen Bock darauf. Hiroo allerdings schien plötzlichplötzlich richtig Bock zu bekommen - und zwar auf das Training. Hatte Jay vorher das GefühlGefühl gehabt, dass sie beinahe abwesend war, so schien die junge Frau wieder gewohnt Feuer und Flamme zu sein. Na ganz toll, dachte Jay. Das hat mir ja gerade mal wieder gefehlt. Er atmete hörbarhörbar aus, verkniff sich jedoch einen Kommentar. Stattdessen sah er zur Seite. Sein Blick streifte Gwen, deren blinde Augen schon wieder vor Unternehmungslust glänzten.glänzten.

Jackson schickte ihren Antworten ein schnelles Nicken voraus. "Der neue Stundenplan wird nach und nach aufgebaut, beginnend bei mehr teamförderndenteamfördernden Aufgaben, dann speziellerem Esper-Einzeltraining und dann vermutlich gefolgt von wenigstens einem Probeeinsatz außerhalbaußerhalb des Geländes.Geländes. Eine größeregrößere Veränderung.Veränderung." hier entstand eine dramatische Pause. "wird ein Bewertungssystem sein, dass eure Performanz und deren Steigerung messen wird. Dazu werdet ihr noch eingewiesen, wenn es soweit ist. In einer- oder zwei Wochen geht es los, bis dahin sind noch entsprechende bürokratischebürokratische Prozesse abzuschließen.abzuschließen." Die Teamleiterin vergewisserte sich mit Blicken darüber,darüber, ob die Informationen wohl angekommen waren und fuhr dann in noch hastigerem Tempo fort: "NatürlichNatürlich werdet ihr Teil eines Projekts, indem ihr nur eine untergeordnete Rolle spielt. Es läuftläuft schon seit Jahren und seitdem weltweit. Durch die von Gwendolyn gelieferten Impressionen dessen, was uns erwartet, könnenkönnen wir allerdings zur besseren Vorbereitung der EinsatzdurchführungEinsatzdurchführung beitragen, und wenn ihr euch gut macht, könntenkönnten euch ganz neue MöglichkeitenMöglichkeiten offenstehen." Noch einmal ging ihr Blick herum, Hiroo besonders lange fixierend. Nun langsam und betont sprechend kam Jackson zu einer Art Zusammenfassung, die wohl als motivational Speech dienen sollte: "Ihr habt zuvor bewiesen, dass ihr einiges zu bieten habt. Bildet euch aber nicht ein, dass ihr schon alles habt, was es braucht. Was ihr habt, sind Chancen. Nutzt sie." Ab hier war zu spüren,spüren, dass die "Gäste"Gäste" ihre Zeit des Willkommenseins zu überziehenüberziehen begannen.

  

Yin und Yang

Jays Gesicht glühteglühte als er die Trainigshalle betrat. Der Winter hielt Kansas in seinen eisigen Klauen gefangen und obwohl es Jay sonst nie gekümmertgekümmert hatte - in diesem Jahr sehnte er sich den FrühlingFrühling herbei. Der junge Mann trottete zu den Umkleideräumen,Umkleideräumen, warf die Sporttasche auf eine der BänkeBänke und begann, sich fürfür das Training umzuziehen. Warme Winterklamotten wichen einem ärmellosenärmellosen Sportshirt samt Jogginghose. BarfußBarfuß und mit hochgebundenen Haaren betrat er die Halle.  

Jordan war bereits da, wie immer. Er hockte auf dem Boden, die Beine verschränkt,verschränkt, und wartete, bis Jay sich zu ihm gesetzt hatte. Dann erklärteerklärte er: "Ich weiß,weiß, es wird dir nicht gefallen, aber du wirst heute nicht gegen mich antreten."  

"Was soll das denn heißen?heißen?" Jay verzog das Gesicht. Jordans Miene blieb ungerührt. ungerührt. 

"Du hast meinen Kampfstil sehr gut beobachtet und dich daran angepasst. Es ist äußerstäußerst bemerkenswert, wie gut du mir inzwischen standhalten kannst. Aber du hast dich auch sehr daran gewöhntgewöhnt und das ist gefährlich.gefährlich." Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: "In EinsätzenEinsätzen wirst du auf ganz unterschiedliche Gegner treffen. Aber sie werden alle eine ernstzunehmende Bedrohung sein. Du musst lernen, dich innerhalb von Sekunden auf sie und ihre Art zu kämpfenkämpfen einzustellen. Sonst wirst du ihnen schnell ausgeliefert sein. Und vermutlich ziemlich schnell sterben." FürFür einen Moment huschte Jordans Blick zu einer der TürenTüren auf der rechten Seite der Halle. Dann fokussierten sie wieder Jay. "Du lernst schnell. Und - aber du hast noch viel zu lernen. Deshalb wirst du ab jetzt im Sparring gegen verschiedene Leute antreten, damit du lernst. Ich will, dass sich dein Kampfstil entwickelt. Du wirst dich entwickeln."

Er gab seinem SchülerSchüler einen kurzen Augenblick Luft, das GehörteGehörte zu verdauen. Jay sagte nichts. Doch seine KörperhaltungKörperhaltung verriet seine Anspannung. Er seufzte auf. "Ok, na schön.schön. Und wer ist mein Gegner heute?" Es war keine Frage aus Neugier. Jordan stand auf und sein SchülerSchüler tat es ihm gleich.  

"Mach dich warm." Natürlich.Natürlich. Was hatte Jay auch erwartet? Er begann mit den Aufwärmübungen.Aufwärmübungen. Jordan sah kurz zu und stieg dann mit ein. "ÜbrigensÜbrigens gilt unsere Regel trotzdem immer noch."

Neugierde breitete sich in Hiroos Gesicht aus, als sie verstohlen durch das Fenster zur Trainingshalle blickte. Satoshi hatte ihr eine echte Herausforderung versprochen. WährendWährend seiner Abwesenheit hatte sich etwas an ihrem Kampfstil verändert.verändert. Doch diese VeränderungenVeränderungen wirklich zur Schau stellen, das hatte sie in ihrer ersten Trainingseinheit mit ihrem Lehrmeister nicht können.können. In seinen Augen hatte sie erkannt, was ihr immer noch fehlte: Selbstbeherrschung. Auch in der drohenden Niederlage. 'If you have no constrains that will guide you, this loss of self control will be your demise, watashi no deshi.', echote es durch ihr Gedanken. 'Better than dying in shackles. And where would be the fun in that.', flüsterteflüsterte es in ihr aus einer anderen Richtung. 'Where did that thought come up again?' 'Come on, it'll be fun.' Sie versuchte wieder einen ruhigeren Atem zu bekommen und versank mit ihrem Gesicht in ihren Händen.Händen. Ihr schwarzen Haare hingen in SträhnenSträhnen herunter. 'Keep calm, it's just another one of his tests.' Sie atmete tief ein und wieder aus. Sie versuchte sich auf das zu konzentrieren, was ihr Satoshi in der vergangenen Zeit beigebracht hatte.

In der Zeit in der sich Hiroo selbstverloren ihren Gedanken hingab öffneteöffnete sich langsam die TürTür zu der Trainingshalle. "You look like you're up to the fight. You just need some proper warmup, right?" 'Not this voice again.' Sie fuhr auf. "Would you please shut up?" Sie richtete ihren Kopf nach oben und blinzelte leicht mit den Augen, währendwährend sie langsam erkannte wer gerade vor ihr stand.

  

Dojo

Satoshi hatte anscheinend nicht zu viel versprochen. Jordan grinste und erwiderte nur: "Ich mag dich jetzt schon. Komm rein." Er unterstrich das Gesagte mit einem Kopfnicken. Dann wandte er sich um und kehrte in die Trainingshalle zurück,zurück, wo Jay gerade den letzten Teil der ÜbungenÜbungen beendete.

"You .. you're Jordan White." Um ihre Verlegenheit etwas zu überspielenüberspielen verbeugte sie sich knapp und folgte Jordan in etwas Abstand. Ein elektrifizierender Geruch durchzog die Luft.

"Oh ja. Du kannst mich auch einfach Jordan nennen." Jordan blieb kurz stehen, um das MädchenMädchen aufschließenaufschließen zu lassen. Sein Blick ruhte dabei auf seinem Schüler.Schüler. Der hatte sich den beiden bisher nicht zugewandt und ging die letzten Schritte der Form durch, die sie in den letzten Wochen weiter vertieft hatten. Jordan verlagerte seinen Fokus wieder zu Hiroo. "Naja, Jay muss ich dir ja nicht vorstellen."

Das erregte Jays Aufmerksamkeit. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und führteführte die Form zu Ende, indem er die Arme langsam sinken ließließ und im Einklang mit der Bewegung seinen Atem fließenfließen ließ.ließ. Dann drehte er sich zu den beiden um. ÜberraschungÜberraschung breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er die Gestalt neben seinem Trainer erkannte. Sofort schwenkte sein Blick zu Jordan. "Dein Ernst?" "Mein voller Ernst", antwortete Jordan mit einem geduldigen Lächeln.Lächeln. Er beobachtete das Spiel der Emotionen in Jays Miene, die von überraschtüberrascht zu verärgertverärgert zu resigniert wechselten und Mischungen daraus bildeten. "Na schön"schön", seufzte der junge Esper. "Lass es uns hinter uns bringen." Bei diesen Worten wanderte sein Blick zurückzurück zu Hiroo.

FürFür einen Moment wartete sie die Stille ab in der sie Jay betrachtete. In einem gekünsteltgekünstelt freundlich klingenden Ton und einem mehr schlecht nachgestellten südlichemsüdlichem Akzent führteführte sie das GesprächGespräch fort. "Nice to see you, too. No need for a warm welcome. It's just your old buddy, Hiroo." Ihre freundlich dreinblickende Grimasse verzog sich wieder. Sie schmißschmiß ihre Trainingstasche halb offen zur Seite, zog ihr Oberteil überüber den Kopf und nachdem sie auf der anderen Seite wieder hervorschaute, landete die Trainingsjacke auch schon in der am Boden liegenden Tasche. Sie zog kurz ihre herumhängendenherumhängenden HaarsträhnenHaarsträhnen zurecht. "Okay, I think I'm ready." Sie schaute kurz Jay und dann Jordan in einem regungslosen Blick an.

Jay stöhntestöhnte und verdrehte die Augen. Sein OberkörperOberkörper sackte ein wenig in sich zusammen, währendwährend er die HändeHände offen nach vorne fallen ließ.ließ. "Look, I don't wanna fight you. I've said it before." GleichgültigkeitGleichgültigkeit lag in seiner Stimme, doch sie schien auch noch durchzogen von etwas anderem zu sein. Jordans Blick wanderte zwischen den beiden jungen Menschen hin und her. Dann ging er ein paar Schritte auf Hiroo zu. "I apologize for my student. He is mad at me." Er schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln.Lächeln. "Do you want to warm up a bit before you start?"

Ihr steinernes Gesicht wich bei Jordans Worten etwas auf. "Well, I'm rarely on time... and definetly not the one with the best orientation. So I've already warmed myself up on the way here..." Ein verlegenes kurzes Lachen kam ihr hervor und verschwand wieder. Sie orientierte sich kurz in der Trainingshalle. Der Dojo war recht überschaubar.überschaubar. Man merkte der Halle mit den mitten in der Halle verteilten StützpfeilernStützpfeilern an, dass sie nicht mehr zu den jüngstenjüngsten gehörte,gehörte, die Holzfassaden an den WändenWänden zeugten jedoch von guter Pflege. In diese Halle hatte sie bisher nur die älterenälteren SchülerSchüler hinein gehen sehen.

"I'm not here to hurt you." Sie schaute kurz Jay an und drehte sich zu ihrer Tasche herunter. Sie holte zwei schwarze Kampfhandschuhe heraus und zog sie an. Den ReißverschlussReißverschluss ihrer Tasche zog sie hörbarhörbar zu. Fast schon nebenbei sprach sie weiter, die Worte an Jay gerichtet. "So, what's this about you not fighting? Did you loose your spirit on your way out this morning?" Mit Handschuhen, einem schwarzem Tanktop, das von Schnitten durchzogen war und einer schwarzen losen Trainingsshorts mit rotpinken Motiv, die ihr bis knapp überüber die Knie reichte, stand sie wieder vor den beiden. Die türkisentürkisen Sportschuhe rundeten den Mix aus schwarzbunt ab.

Die Spannung, die sich im Laufe der Situation in Hiroo aufgebaut hatte, schien wieder ein wenig abzufallen. Jordan erwiderte die Reaktion des MädchensMädchens mit einem verschmitzten Lächeln.Lächeln. "Sorry, I like the .. remote sites for training. Even if you have to do kind of a pilgrimage to get there. Anyway." WährendWährend Hiroo die Handschuhe aus ihrer Sporttasche hervorkramte, fixierte er seinen SchülerSchüler aus den Augenwinkeln. Jay hatte die Arme verschränktverschränkt und beobachtete Hiroo. Seine Miene schien stoisch, Jordan erkannte aber leichte Anzeichen von Unruhe. Dieses Training würdewürde anscheinend gleich auf mehreren Ebenen interessant werden.

Jay wusste nicht so richtig, was er darauf erwidern sollte. Oder, ob er überhauptüberhaupt etwas sagen sollte. Er betrachtete Hiroo - die unüblicherweiseunüblicherweise ihre ursprünglicheursprüngliche Haarfarbe trug - genauer. Dabei fiel ihm zum ersten Mal auf, dass sie einen gut trainierten KörperKörper besaß.besaß. Sie war nicht übermenschlichübermenschlich muskulös.muskulös. Doch ihre Statur war alles andere als zierlich und gab einen Hinweis darauf, dass man die kleine Frau besser nicht unterschätzte.unterschätzte. Jordan hättehätte sie sonst auch nicht als Gegnerin ausgewählt.ausgewählt. Jay fragte sich zwar, ob sein Trainer damit nicht noch etwas anderes bezweckte. Aber das war fürfür den Moment egal. Er hatte gesagt, dass ihre Regel noch galt. Wie schwer würdewürde es sein, Hiroo zu besiegen? Was konnte sie? Er realisierte, dass er sie ja vorher nie hatte kämpfenkämpfen sehen. Also .. wirklich, nie. Gut, bis auf die kleine Auseinandersetzung mit diesem Russen, aber das konnte man schlecht gelten lassen. Es würdewürde also schwierig werden. Aber er musste da durch. One way or the other. "I guess, I don't really have a spirit."

"Then you've got nothing to loose or hold back. Let's do this." Hiroo stellte sich ihm auf der Kampfmatte gegenübergegenüber und nahm Haltung an.

Jay tat es ihr gleich. Er beugte die Knie leicht, um trotz der standfesten Haltung sofort agieren zu können,können, und hob die Arme.

"Ok, here are the rules. For this first round we will only have a little sparring. Means no trying to injure or kill and I don't want to see any techniques that would make that happen." Jordan gab den beiden Kontrahenten ein paar Sekunden, um das zu verinnerlichen. Dann nickte er. "Go."

Hiroo analysierte die Haltung von Jay. Durch seine etwas breitere Struktur und längerenlängeren Arme hatte er definitiv einen Vorteil in einem frontalem Angriff. Auf den ersten Blick gab auch die Haltung seiner Beine keinen freien Angriff von unten frei. Sie musste ihn also aus der Haltung herauslocken. Mit dem linken Bein vorpreschend, und einen Schlag von links ausholend führteführte sie in einer rasanten Bewegung einen Tritt von rechts durch die sich gerade nach links bewegend Verteidigung.

Jay konnte aus Hiroos Haltung weniger lesen, als er sich gewünschtgewünscht hätte.hätte. Nach Jordans Kommando wartete er ab, was sie tun würde.würde. Warten musste er allerdings nicht lange. Mit Hiroos Angriff schoss das Adrenalin durch Jays Körper.Körper. Er blockte den ersten Schlag, sah ihr rechtes Bein auf sich zusausen und wechselte im letzten Moment die Haltung, indem er ein wenig zurückwichzurückwich und den Angriff mit beiden HändenHänden abwehrte. Seine Bewegungen waren schnell und präzise.präzise. Doch er machte keine Anstalten, anzugreifen. "Komm her", sagte sein Blick.

Bevor sie seinen Blick erwidern konnte, folgte bereits ihr nächsternächster Kick horizontal von links in Vorausahnung, dass sich nun langsam die Beinhaltung von Jay nach hinten verlagern müsste.müsste. Mit Bedacht darauf ihn mit einem tiefen Tritt von rechts in die KniehöhleKniehöhle die Balance zu nehmen.

Jay wich dem nächstennächsten Tritt nach hinten aus und blieb weiter in Bewegung. WährendWährend der nächstennächsten Angriffe hielt er sie weiter so gut wie möglichmöglich auf Distanz, indem er mit den jeweils entgegengesetzen HändenHänden oder Beinen parierte und gleichzeitig versuchte, seitlich an ihr vorbeizukommen.

Sie hatte ihn zwar nicht aus der Haltung gebracht, doch so langsam merkte sie wie er aus seiner Reserve kam. Noch bot er ihr keine Gelegengheit einen seiner Angriffe gegen ihn einzusetzen. Um einen guten Treffer zu landen und ihn zu Fall zu bringen, musste sie ihn zu einem Angriff provozieren. HierfürHierfür war es am einfachsten ihm eine schwache Stelle vorzugaukeln, doch so leicht ließeließe er sich nichts vortäuschenvortäuschen lassen. Zwei SchlägeSchläge hier, zwei Tritte von links. Mit dem zweiten tritt darauf bedacht an ihm vorbeizutreten. Der Tritt war zu stark um ihn abzuwehren, er würdewürde nach links an ihr vorbei ausweichen. Dort wo sie seinen Angriff erwarten würde.würde.

Lange würdewürde der Kampf so oder so nicht mehr dauern. Hiroo übteübte kontinuierlich Druck aus. FrüherFrüher oder späterspäter musste Jay ein Opening finden. Er wich ihrem Tritt aus, entlang der linken Seite ihres Körpers.Körpers. Seine Hand schnellte vor, zielte auf ihren Nacken.

WährendWährend sie sich in einer Kreisbewegung nach rechts drehte spürtespürte sie den eingehenden Windhauch, spürtespürte den nahenden Schlag. Sie federte kurz den auf ihre RückenpartieRückenpartie gerichteten Schlag mit ihrem rechten Ellenbogen ab und griff mit der linken Hand fest zu, drehte den Arm von Jay nach vorne weg, griff mit ihrer rechten Hand nach und ließließ sich mitsamt seinem Gewicht nach vorne wegfallen, ihn hinweg überüber sie werfend.

Jay war auf diesen Angriff in keinster Weise gefasst. Sein rechter Arm wurde in einer Bewegung gedreht und ein Schmerz durchzog ihn. Doch bevor er sich dem Griff hingab und seinen KörperKörper nachziehen ließ,ließ, verlagerte er seine Balance und setzte zu einem Sprung aus dem Stand an. Mit dem rechten FußFuß federte er sich ab. Sein agiler OberkörperOberkörper drehte sich links herum überüber den Kopf von Hiroo hinweg. Seine linke Hand packte Hiroo kopfüberkopfüber von der RückseiteRückseite an der Taille, löstelöste sich mit der rechten binnen Bruchteilen einer Sekunde aus dem Griff und hielt nun selbst Hiroo in einem Wurfgriff gefangen. Mit seinen KörperKörper folgte er der Wurfbewegung von Hiroo, landete leicht seitlich von ihr geradeso auf seinen Füßen,Füßen, um auf die Knie zu gehen und Hiroo in doppelter Geschwindigkeit überüber seinen Kopf zu werfen.

Die gesamte Szene dauerte nur wenige Augenblicke an. Hiroo nahm diesen Moment wie in Zeitlupe wahr, in dem sie jeden seiner Griffe genau spürte,spürte, langsam empor gehoben wurde und aus der Drehung mit dem Hinterkopf auf der Matte aufschlug. Gerade noch hatte sie ihn mit jedem ihrer SchlägeSchläge und Tritte weiter in BedrängnisBedrängnis gebracht und jetzt brachte ein lauter Knall auf den Boden sie in die harte RealitätRealität zurück.zurück.

Jay löstelöste den Griff und ließließ sich nach hinten fallen. Langsam verebbte der Adrenalinschub, sein Atem begann sich zu beruhigen und wich einem leisen Stöhnen.Stöhnen. In seinen Gedanken versuchte er zu verarbeiten, was gerade passiert war. Es kam ihm vor, als wärewäre alles so schnell abgelaufen, dass sein Verstand erst jetzt hinterher kam. Er stütztestützte sich auf den linken Arm und richtete sich vorsichtig auf. Vor ihm lag Hiroo und schien sich auch erstmal sammeln zu müssen.müssen. In dem Moment als Hiroo ihn gepackt hatte, hatte er nicht großartiggroßartig nachgedacht. Jetzt fragte Jay sich, ob er es nicht vielleicht übertriebenübertrieben hatte. Er hatte reflexartig viel Wucht in den Wurf gelegt. "A-Are you .. ok?", fragte er zwischen zwei Atemzügen.Atemzügen.

Bevor sie eine Antwort geben konnte, musste Hiroo die angestaute Sauerstoffknappheit bekämpfenbekämpfen und atmete erstmal tief ein. "Yeaah....", antwortete sie in einem leicht erschöpfterschöpft klingenden Ton. Sie lag noch einen Moment regungslos. "Damn, I thought I've been impressed when I heard you're into martial arts. But this suplex... kakkoii." Sie richtete sich in einer kreisenden Bewegung auf. "I didn't know you're into wrestling, too."

Hiroo schien sich auch so langsam zu erholen. Sie klang etwas mitgenommen, doch die Kraft kehrte relativ schnell wieder in ihre Stimme zurück.zurück. Und noch etwas lag darin ... war es - Anerkennung? Jay war ein wenig verwirrt, wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er hättehätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Er drehte den Kopf und sah sie direkt an - sein Blick eine Mischung aus Verwunderung und Frage. Und einem leisen Hauch von Faszination. Es dauerte einen Moment, bis Jay tatsächlichtatsächlich zu einer Antwort ansetzte.    "Uh-I ...   uhm. You .. really enjoyed that, didn't you?"

"I'm all in for a good bashing." Sie faltete ihre HändeHände nach aussen und dehnte ihre Arme. Sie streckte sie nach oben weg, in einer Kreisbwegung von ihrer linken zu ihrer rechten Seite übergehend.übergehend. Zu guter Letzt lockerte sie ihren Nacken, währendwährend ihre schwarzen Haare herumwirbelte. "I hope you're just as eager for round two..." Sie zog ein Stoffband aus ihrer luftigen Shorts, zog sich die Haare hinten zusammen und pflechtete kurzerhand einen Zopf nach oben weg. "...as do I." Mit den letzten Worten schaute sie Jay direkt in die Augen.

"Well, I can say that I am." Jordan hatte sich den jungen Erwachsenen genähert.genähert. "If you are both okay, I'd say we go on. In case you need some refreshment, I got water prepared." Er zeigte mit dem Daumen überüber die Schulter. Neben Hiroos Sporttasche stand eine kleine Reihe aus 4 Wasserflaschen. Jordan zog zwei StofftücherStofftücher hervor, eins rot und eins blau. Er wedelte ein wenig damit herum und erklärteerklärte mit einem vorfreudigen LächelnLächeln auf den Lippen: "We are going to play a little game." Er warf Hiroo das blaue Tuch zu und ließließ das rote in Jays SchoßSchoß fallen. Der löstelöste seinen Blick von Hiroo und sah zuerst das StückStück Stoff an, dann Jordan. "I'm thrilled to hear what were are gonna do with these." Jordan lachte. "You stuff it in your pants behind your back." Er genoss kurz den Ausdruck auf den Gesichtern der beiden jungen Esper. Dann drehte er sich um und zeigte mit beiden Daumen überüber die Schulter nach unten. Aus seiner schwarzen Trainingshose ragte der Zipfel eines lilafarbenen Stoffstücks.Stoffstücks. "Like that." Jordan fuhr herum. "Guess, that's clear. The rules are as simple as that. Get your opponents cloth." Er klatschte in die Hände.Hände. "Ok, let's go."

"I... think I've experienced worse instructions with Satoshi." Hiroo ließließ ein halb gestelltes LächelnLächeln ihren rechten Mundwinkel entlang ziehen und drehte sich wieder zu Jay. Mit der linken Hand klemmte sie sich den türkisblauentürkisblauen Stoff hinten an die schwarzpinke Shorts. "At least it matches my color pattern."

"Ah, excuse me for a moment." Jay rappelte sich auf und joggte zu den Flaschen hinüber.hinüber. Er schnappte sich eine davon, genehmigte sich flugs ein paar Schlucke und nahm sie mit sich. Dann schlenderte er zu Hiroo und Jordan zurück.zurück. Im Laufen brachte er das Tuch an. "I'm sorry to say that, but you won't wear it for long." Es war, als wärewäre ihm auf dem Weg zurückzurück die Erkenntnis zusammen mit dem Wasser in den KörperKörper gesickert. Die Regel galt immer noch: Wenn er gewann, hatte er einen Wunsch frei. Warum es also nicht versuchen, wenn er ohnehin schon hier war? Jay fixierte Hiroo. Sie war schnell und besaßbesaß viel Energie. Und sie schien heißheiß auf dieses Match.

"I didn't plan to and I won't. Once I have yours." Hiroos Augenbrauen zogen sich kurz zusammen. "Or I could wear it for the rest of the afternoon. Then maybe you'll be able to sneak up on me again." Sie bedeutete Jay mit ihren vier Fingern zu einer Einheit verbunden zurückzurück in das Kampfareal zu kommen. "Now come get some." Jay hatte kurz inne gehalten und bewegte sich weiter auf die Matte zu. In diesem Moment meldete sich nochmals Jordan zu Wort. "Oh did I forget to mention it? Your fighting area will be the whole building." Er ließließ diesen kurzen Satz nochmal sacken, bevor er fortfuhr: "Round two starting now!"

Verdammt, dachte Jay. Wie sollte er das also anstellen? Jetzt, da Jordan es erwähnte,erwähnte, versuchte Jay, sich schnell einen ÜberblickÜberblick zu verschaffen, was er von dieser neuen Regelung gewinnen konnte. Viel Raum auf jeden Fall. Das konnte eventuell ein Fangen-Spiel werden. Nein, definitiv. Na schönschön, überlegteüberlegte er. Dann spielen wir. Jay begann, locker auf Hiroo zuzujoggen. Er hielt nur kurz an, um die Flasche Wasser neben die Matte zu stellen.

'Let's adopt his way this time around. Some defense will be necessary... what did Jordan say about my techniques? No injuries... got it.' Sie nahm eine fürfür sie keck wirkende Pose ein. "Maybe you could get me the water bottle first. This heat... and I've got a thirst coming up." Um ihr Leiden zu verdeutlichen wedelte sie sich künstlichkünstlich Luft zu. Nach unten gebeugt schaut Jay seitlich zurückzurück zu Hiroo. "Sure, help yourself.", und in einer Handbewegung zischte die Plastikflasche durch die Luft. Mit einer erwartenden Bewegung griff Hiroo reflexartig zu. Ihr Grinsen breitete sich in ein schelmisch dreinblickendes Gesicht aus. Ihre Hand erhitzte sich und in einer kochenden Explosion brach ein Nebelmeer aus dem kleinen BehälterBehälter heraus. Nebelschwaden schossen an Jay und auch Jordan vorbei und breiteten sich im Raum aus. Das Gesicht von Hiroo verschwand.

Eigentlich hättehätte er so etwas erwarten müssen.müssen. Doch Jay war tatsächlichtatsächlich überrascht,überrascht, als die Dampfwolke auf ihn zuschoss. Er unterdrückteunterdrückte einen Fluch. Seine Gedanken rasten und kamen schnell zu einer Schlussfolgerung. Mein RückenRücken ist völligvöllig offen. Sie kann sich einfach durch den Nebel anschleichen und dann - Schnell handeln! Los, denk nach! Da traf ihn der Geistesblitz. Sofort ließließ Jay sich nach hinten fallen und blieb auf dem Boden liegen. "What are you gonna do know?", wisperte er durch den Nebel. Die Schwaden waren flüchtigflüchtig und begannen schon wieder, sich ein wenig zu lichten. Da hörtehörte er Jordans Stimme: "Oh, by the way. Maybe I lied to you. I also put some cloth in your bags. Get them. The other ones don't matter."

"Oh. Come. On.", fuhr es jede Silbe betonend aus ihr heraus. Sichtlich irritiert und vor den Kopf gestoßengestoßen stand Hiroo fürfür einen Moment wie angewurzelt herum. Dahin war der Vorteil den sie sich gerade erst erschaffen hatte. "Where the fuck are the changing rooms in this place again?", löstelöste sich ein FlüsternFlüstern von Hiroos Lippen, bevor sie sich wieder ganz ihren Gedanken hingab. Sie musste schnell agieren. 'Where's my bag? Behind Jordan... somewhere. Jay knows. Just hurry.' Sie musste ihre PrioritätPriorität scheinbar weiter auf Verteidigung setzen. Sonst war diese Runde der zweite Fehlschlag den sie heute verbuchen dürfte.dürfte. Direkt durch die Mitte war also ihre Devise. Sie nahm Anlauf und setzte zu einem Sprung auf die Position von Jay an. Aus den Nebelschwaden löstelöste sich ein Schatten von oben herab auf Jays am Boden liegenden Körper.Körper. Aus dem Sprung heraus traf Jay ein harter Tritt auf der Brust, den er nur leicht abfedern konnte. Mit einem Flickflack überüber seinen Kopf hinweg war sie auch schon aus seinem Blickwinkel verschwunden.

"Fuck!" Gerade hatte Jay gedacht, fürfür einen kurzen Moment Sicherheit zu haben. Aber nein - diese neue Regel zwang ihn zum Handeln. Hiroo hatte natürlichnatürlich in dem Moment den Geschwindigkeitsvoreteil, das musste er unbedingt wieder ausgleichen. Er drücktedrückte sich vom Boden hoch. Just in diesem Moment traf ihn ein Sprungkick von Hiroo, der ihn wieder zurückwarfzurückwarf und die Luft aus seinen Lungen presste. Jay keuchte auf und versuchte, sich hochzustemmen. In dem restlichen Dunst brauchte er einen weiteren Moment, bis er seine Kontrahentin ausgemacht hatte, die natürlichnatürlich schon fast bei ihrer Sporttasche angekommen war. Jetzt galt es. Jay sprintete in ihre Richtung.

Hiroo rannte an Jordan vorbei, griff mit ihren beiden HändenHänden zu ihrer Tasche und lief direkt weiter auf die PendeltürPendeltür zu, durch die sie hineingekommen war. Die schnellen Laufschritte von Jay im Nacken. Ihr Tritt hatte ihn nur kurz ausbremsen können.können. Mit einem weiteren Tritt flog die PendeltürPendeltür nach aussen auf und stürmtestürmte hindurch. Jay war gerade hinter ihr angekommen. Die rechte Hand zog sich aus der Schlaufe ihrer Tragetasche heraus und beschleunigte mit einer Handbewegung die zurückzurück schwenkende TürTür in Richtung von Jay. 'Where're the changing rooms... where are they?' Ihre Augenbewegung hasteteten durch die Eingangshallen.

Jay spurtete Hiroo hinterher. In seiner Hast hättehätte er beinahe die zurückschwingendezurückschwingende TürTür abbekommen. Er bremste ab, stießstieß die TürflügelTürflügel auf und erblickte Hiroo im Gang. Sie hatte anscheinend noch keine Ahnung, wo er sich umgezogen hatte. Das gab ihm zumindest eine kleine Chance. Jay rannte auf sie zu. Er musste jetzt offensiv vorgehen, sonst würdewürde er diese Disziplin nicht gewinnen.

Sie hatte gerade keinerlei Zeit fürfür Jay. Den falschen Gang zu nehmen würdewürde ihr jedoch Zeit nehmen, die sie wieder wett machen müsste.müsste. 'But what if...' Ein Geistesblitz durchfuhr sie. Selbst wenn sie den falschen wählenwählen würde,würde, die Reaktion von Jay würdewürde ihr genug zu verstehen geben. Um dies auszuspielen müsstemüsste sie sich das Ass in ihrer Buchse nur ganz genau zurecht legen. DafürDafür musste sie Jay loswerden, der bereits in vollem Tempo auf Hiroo zulief. Den Vorsprung, den sie noch inne hatte, nutzte sie aus und verschwand aus Jays Blick in der DoppeltürDoppeltür zum linken Gang. Sie riss ihre Tasche auf, zog ihre Trainingsjacke heraus und band das StückStück Stoff in einem wilden Achter-Knoten um die TürknaufeTürknaufe der beiden aneinanderliegenden Schwenktüren.Schwenktüren. Sie wartete die nun folgende Reaktion ab.

Hiroo fackelte wie immer nicht lange und war - kaum entdeckt - schon wieder verschwunden. Allerdings war Jay erstmal kurz erleichtert, da sie nicht in den Gang eingebogen war, wo sich sein üblicherüblicher Umkleideraum befand. Trotzdem eilte er hinter ihr her, denn sie besaßbesaß das Tuch, welches er zum Gewinnen brauchte. Jay drücktedrückte die TürTür auf - das hatte er zumindest vorgehabt. Doch sie schien zu klemmen. NatürlichNatürlich konnte er sich sofort denken, wer dafürdafür verantwortlich war. 'Du...! Na warte.' Er trat zwei Schritte zurück,zurück, holte aus und versuchte es mit einem gezielten Tritt. Die TürflügelTürflügel bebten unter der Kraft des Tritts, doch der erwünschteerwünschte Effekt blieb aus. Was sollte er jetzt tun? Weiter Druck ausübenausüben oder lieber sein eigenes Item sichern? Da kam ihm ebenfalls ein Gedanke. Jay warf sich noch zweimal fest gegen die Tür,Tür, machte dann kehrt und hastete in den anderen Teil des Flurs zu seinem Umkleideraum. Im Rennen zerrte er das StoffstückStoffstück aus seiner Hose. In der Kabine angekommen stürztestürzte er zu seiner Tasche, öffneteöffnete sie und hielt zwei Sekunden späterspäter ein zusätzlicheszusätzliches rotes Tuch in der Hand. Es sah dem anderen zum Verwechseln ähnlichähnlich - bis auf ein blitzähnlichesblitzähnliches Symbol, das Jordan vermutlich mit einem Edding oder ÄhnlichemÄhnlichem daraufgemalt hatte. Es lag einiges an Risiko in seinem Plan, aber Jay hoffte, er würdewürde trotzdem aufgehen. So stopfte er das gerade gewonnene StückStück Stoff an die Stelle, wo zuvor das andere, nun unwichtige Tuch gehangen hatte.

Den ersten StoßStoß wartete sie noch ab, bevor sie anfing wie wild ihre Tasche zu durchwühlen.durchwühlen. Sie brauchte nicht allzu lange, bis sie das türkisetürkise Band fand, das ihrem bis auf einen schwarzen Stern glich. So leicht würdewürde sich Jay also nicht austricksen lassen. Sie zog das Band aus ihrer Shorts heraus. Sie fokussierte Energie in ihrem Zeigefinger und malte einen sich schwarz einbrennenden Sichelmond auf das blaue Band. Die Form war weniger das Problem, als die Hitze genau an dem Punkt zu halten, an dem es den Stoff nicht in Flammen hüllenhüllen würde.würde. Zwei weitere Tritte waren noch gefolgt, bevor sich die Schritte auf der anderen Seite zügigzügig entfernten. Sie war gerade fertig, steckte sich das Band mit dem Symbol gut sichtbar wieder hinten in die Hose und schlussfolgerte aus dem ausstehenden Gewittersturm, dass sich Jays Band auf der anderen Seite befand. Das Band mit dem Stern stopfte sie sich noch schnell unter ihr Top zwischen ihre Brustbandage und lief bis zum Ende des Ganges. Die Tasche schmiss sie beim vorbeilaufen in eine der offenen TürTür hinein. Ihr Kopf lugte kurz um die Ecke zu ihrer Linken. 'No sign of him yet... he's probably up to something.'

Jay hörtehörte ein Geräusch.Geräusch. Mit einem letzten Ruck zog er das Tuch fest, dass er sich eben ans Handgelenk gebunden hatte. Es saß.saß. Der junge Esper hoffte, das würdewürde Hiroo genug ablenken. Aber wo war die eigentlich? Vorsichtig spähtespähte Jay aus der TürTür heraus in den Flur. Nichts. Der Gang war leer. Woher war das GeräuschGeräusch gekommen? Jay spitzte die Ohren, ob er noch etwas hörte.hörte. Kurz überlegteüberlegte er, in welche Richtung er sich vorwagen sollte. Dann entschied er sich, zurückzugehen.zurückzugehen. 'Mal sehen, ob sie sich immer noch verbarrikadiert hat.'

Langsam pirschte sie sich vor. Da er sich hier besser auskannte, würdewürde er ihr sicher auflauern. Die TürenTüren im nördlichennördlichen FlügelFlügel waren allesamt geschlossen. Hier würdewürde sie Jay ohnehin nicht erwarten können.können. Eine DoppeltürDoppeltür führteführte in Richtung der Haupthalle. 'Damnit, locked. Only one way out.' Sie musste also eine möglichemögliche Falle in Kauf nehmen. Sie kam an der Ecke zum WestflügelWestflügel an. Weiterhin keine Spur von Jay. 'What's on his mind? Where could he've gone.' Jederzeit Jay erwartend durchsuchte sie die einzige offene TürTür in dem Gang. In dem Umkleideraum fand sie nur eine durchwühltedurchwühlte Tasche vor. Kein rotes Band. "So, it's back to rule #1." Sie drehte sich um. Er konnte sich nicht weiter zurückziehen.zurückziehen. SpätestensSpätestens in der Haupthalle würdewürde er ihr wieder gegenüberstehen.gegenüberstehen. Sie bereitet sich noch einmal mental vor und durchschritt die TürTür zum Eingangsbereich.

Jay fand die TürTür vor, wie er sie verlassen hatte. Hiroo musste sie mit irgendetwas blockiert haben. Doch eigentlich war das nicht problematisch. Nur, wenn sie ihr Tuch irgendwo versteckt hatte. Im anderen Fall musste er nur darauf warten, dass sich eine der TürenTüren neben ihm öffnete.öffnete. Vermutlich würdewürde es die sein, aus der er gekommen war, aber er hielt einen Teil seiner Aufmerksamkeit fürfür die Alternative bereit. Eine gewisse Spannung lag überüber dem Gebäude.Gebäude. Bis jetzt hatten sie Verstecken und Fangen gespielt. Doch dieses Spiel neigte sich in jeder Hinsicht dem Ende entgegen. Jay zuckte zusammen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Doch es war nur Jordan, der sich vorsichtig durch die TürTür zur Trainingshalle schob. Er hob die Augenbrauen und begutachtete die "neue Arena". Jay verlagerte seinen Fokus zurückzurück auf die Situation. Er war einerseits nervös,nervös, aufgekratzt. Und gleichzeitig hatte sich eine gewisse .. Ruhe in ihm ausgebreitet. Geduldig wartete er, bis die TürflügelTürflügel zu seiner Linken endlich aufschwangen. Jay drehte sich vollends zu Hiroo um und fixierte sie. Keine Sporttasche. Kein blaues Tuch. Das war schonmal schlecht. 'Egal', dachte er. Die Karten waren gespielt. Wenn er noch eine Chance hatte, würdewürde sich das zeigen. Er ging in Kampfstellung und mimte Hiroos fordernde Handstellung. NatürlichNatürlich mit der, an welcher sein rotes Tuch prangte.

"No chit-chat or monologue. Let's get right to the point." Mit einem Sprungkick startete sie den direkten Angriff.   Im Augenwinkel nahm sie ein rotes Blitzen am Handgelenk von Jay wahr. 'He can't be serious... or does he want to loose?'

Hiroo griff sofort an. Jay unterbrach die herausfordernde Geste, die er eigentlich anbringen wollte. FürFür einen kurzen Augenblick flammte Verwirrung in Hiroos Augen auf. Jay nutzte den Moment, kickte ihr Bein leicht zur Seite weg und rammte ihren heranfliegenden OberkörperOberkörper mit der Schulter.

Die Schulter von Jay löstelöste einen stechenden Schmerz aus und ließließ sie kurz nach Luft schnappen. Die Wucht schlug sie auf den Boden. 'Just focus.' Sie unterdrückteunterdrückte einen Aufschrei und fing sich wieder. Aus der Bewegung am Boden entlang landete sie einen gezielten Kick in Jays Kniekehle.

Der Schmerz kam genauso schnell und unerwartet wie der Tritt, der ihn auslöste.auslöste. Jay schrie auf. Sein Bein knickte weg. Es gelang ihm zwar sich abzurollen, doch beim Aufstehen merkte er, dass er es nicht mehr so stark belasten konnte. Das war ein verdammtes Problem. Jay fluchte innerlich und sah zu Hiroo hinüber,hinüber, die sich auch gerade aufgerichtet hatte.

Sie fasste sich kurz an ihre Seite, atmete ein und ging wieder in Angriffsposition. Langsam vorstoßendvorstoßend wollte sie einen Angriff provozieren. Sie merkte zwar, wie Jay versuchte seine Balance auf sein rechtes Bein zu verlagern, doch auch einen seiner SchlägeSchläge dürftedürfte sie keinesfalls unterschätzen.unterschätzen.

Hiroo hatte durch seinen letzten Angriff anscheinend auch etwas abbekommen. Doch er durfte sie deshalb nicht falsch einschätzen.einschätzen. So stur und energiegeladen wie Jay sie kannte, würdewürde sie vermutlich noch einiges durchhalten. Hiroo kam auf ihn zu. Jay versuchte, sich auf ihre Bewegungen zu fokussieren. Er wusste nicht, was er am besten tun sollte. Doch es spielte auch keine Rolle, denn er hatte sich bereits entschieden. 'No running.' Er verstärkteverstärkte seinen Stand. Mit erhobenen HändenHänden wartete er darauf, dass seine Gegnerin ihn angreifen würde.würde.

Hiroos Erwartung eines Angriffs wurde enttäuscht.enttäuscht. Sie tänzeltetänzelte sich um ihn herum und ließließ sich Zeit seine Defensive genau zu studieren. Dabei fiel ihr neben dem roten Band an seinem ÄrmelÄrmel auch das an seinem Hosenbund auf. An beiden jedoch kein Symbol. 'Seems like two can play this game.' Es war keine Zeit mehr zu verlieren. "Well, if you're not up to the task, let's get this over with." Hiroo zog ihre HändeHände zusammen und setzte zu einer Furie an kurzen SchlägenSchlägen an. Von Links kamen zwei schnelle SchlägeSchläge auf ihn zu, direkt dahinter prasselten weitere von Rechts, dann wieder von Links auf ihn ein. Er machte ihr es ein leichtes das rote Band an seinem ÄrmelÄrmel im Fokus zu halten. "Who do you want to fool with that one?" Sie hoffte auf eine Reaktion von ihm.

Sie schien etwas frustriert zu sein. Irgendwo verständlichverständlich - schließlichschließlich hatte sie klar und deutlich signalisiert, was sie von diesem Kampf erwartete. Jays Motivation schwand allerdings immer weiter. Selbst wenn er noch eine gute Chance gehabt hätte,hätte, fehlte ihm mittlerweile der Elan. AußerdemAußerdem war er ein wenig genervt. 'Yeah, let's get it over with', dachte er. Doch er antwortete nicht auf ihre Provokationen. Zumindest nicht verbal. Er blockte die Schlagserien mit seinen HändenHänden und als Hiroo einmal zu weit in die Attacke hineinging, schlug er ihren Arm nach unten weg, um gleich darauf nach oben zu schnellen und ihr eine Backpfeife mitzugeben. Gleich im nächstennächsten Moment bereute er den Move. Schmerz jagte durch sein linkes Bein und er verzog kurz das Gesicht.

Der Schlag ins Gesicht ließließ sie zur Seite zurückfallen.zurückfallen. Der Knick in seiner Verteidigung bedeutete ihr aber weiterzumachen. Die Sauerstoffknappheit in ihren Muskeln unterdrückteunterdrückte sie weiter. Das Blut schoss in ihr linkes Bein. Ihr Schienbein landete blitzschnell in seinem rechten Oberschenkel, ein zweiter Tritt traf ihn am Knie und ein weiterer seinen Knöchel.Knöchel. Seine bisher eiserne Verteidigung bröckeltebröckelte langsam. Doch noch war sie nicht am Ziel.

Hiroo ließließ sich die Chance nicht entgehen. Jay atmete scharf ein. Zwar taten diese Treffer weniger weh als der Tritt in die Kniekehle, den er sich davor eingefangen hatte. Doch sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Er würdewürde ihr nicht mehr lange standhalten können.können. Den nächstennächsten Schlag ihrerseits blockierte er mit seinem Arm. Jays Hand schloss sich um Hiroos Unterarm.

Jays Griff hielt sie fest. Sie versuchte sich aus diesem mit einer Drehung zu erwehren. Jays zweite Hand zog aber nach und drehte ihren linken Unterarm weiter. Bevor Hiroo herausfinden wollte, was er nun vorhatte legte zu einem Drehsprung an. Um dem Schmerz zu entkommen folgte sie mit ihrem restlichen KörperKörper seinem Drehgriff und knallte mit einer Rolle auf den Boden, knapp vor einer der Eingangssäulen.
Eingangssäulen.

Jay war zugegebenermaßenzugegebenermaßen überrascht.überrascht. Noch überraschterüberraschter war er allerdings, als er fürfür einen kurzen Moment den Blick auf ein türkisfarbenestürkisfarbenes Tuch erhaschte. Entweder es war einfach nur das StückStück Stoff von vorher oder sie hatten beide denselben Gedanken gehabt - was irgendwie ironisch gewesen wäre.wäre. Wie auch immer, er würdewürde es herausfinden. Jay wirbelte herum und zielte mit zwei SchlägenSchlägen auf ihre Schulterblätter.Schulterblätter.

Ihr RückenRücken zeigte aus der Rolle noch in Jays Richtung. Aus der gebücktengebückten Haltung verrriet ihr Blick nach hinten den zuschnellenden Jay, der es mit zwei gezielte SchlägeSchläge auf ihren entblößtenentblößten RückenRücken abgesehen hatte. Mit einem harten rechten Kick nach hinten revanchierte sie sich direkt fürfür die die harte Rückenmassage,Rückenmassage, traf aber nur seine HändeHände und irritierte ihn nur kurz. Trotz des Schmerzes setzte sie es nun an: Alles oder nichts. Sie setzte wieder mit ihrem FußFuß auf und führteführte eine schnellen Satz nach vorne aus. Ihr linker FußFuß stießstieß sich mit aller Kraft von dem Holzpaneele der SäuleSäule ab und ihr KörperKörper drehte sich in einem RückwärtssaltoRückwärtssalto überüber die Verteidigung von Jay. Ihr Hintern landete auf Jays Schultern, die angewinkelten Knie auf seiner Augenhöhe,Augenhöhe, seinen Kopf voll im Griff. Sie war ganz in Reichweite des Bandes. Aus der Bewegung ließließ sie ihren OberkörperOberkörper weiter nach hinten fallen. Ihre Finger griffen nach der Stelle, an der sie das rote Band vor wenigen Augenblicken gesehen hatte.

'What the ... ?!' Jay war zu perplex, um schnell genug zu reagieren. Der Tritt hatte sich leicht parieren lassen, hatte ihn jedoch genug abgelenkt. Der junge Esper wusste kurz nicht, wie ihm geschah, als Hiroo direkt auf seinen Schultern landete. Ihr Gewicht drücktedrückte ihn nach unten und ihre Knie gegen seinen Kopf. Von der ersten Millisekunde an wollte Jay nur eins: Sie wieder loswerden. An das Tuch dachte er in dem Moment gar nicht. Und so tat er instinktiv etwas, was er an diesem Tag schon einmal getan hatte: Er ließließ sich nach hinten fallen.

'Just a little bit.. closer.' Ihre Finger berührtenberührten bereits das Band, währendwährend sie kopfüberkopfüber nach hinten gestreckt an Jays Hosenbund rumfuchtelte. Ihre Beine hielten sich fest um Jays Hals geschlungen. Zu ihrem Schrecken kam ihr jedoch just in diesem Moment die Erde StückStück fürfür StückStück näher.näher. Jays verlängerterverlängerter RückenRücken federte sie mit der Nasenspitze voraus auf den Boden und sie rollte sich schmerzverzerrt am Boden entlang. Mit dem Gesicht nach unten gekauert wandte sie sich hin und her. Die HändeHände waren schützendschützend zu ihrem Nasenbein geschlossen. Das blaue Band mit dem schwarzen Sichelmond flatterte am hinteren Ende ihrer Shorts wie eine Fahne im Wind. Ihr Zopf hatte sich gelöstgelöst und die schwarzen SträhnenSträhnen hingen ihr verschwitzt die Wange entlang.

Der Aufprall kam abrupt. Zwar federte Hiroo den Aufschlag ein wenig ab, doch die Landung war trotzdem mehr als unsanft. Die beiden jungen Menschen lagen da wie ein wüsteswüstes Knäuel,Knäuel, unangenehm ineinander verkeilt, bevor Hiroo sich unter Jay hervorwand. Der wiederum lag, nach Luft japsend, auf dem Rücken.Rücken. Er schloss die Augen. 'Scheiße'Scheiße', dachte er. So blieb er eine Weile reglos am Boden liegen, wie Hiroo ein Bild der VerwüstungVerwüstung mit wild zerzaustem Haar und rot im Gesicht - wie das Tuch, das Hiroo sich an die Nase presste.

Ihre ermüdeteermüdete Stimme unterbrach die kurze Stille. "Fuck, I think I'm bleeding." Sie versuchte sich mit ihrem rechten FußFuß aufzustützen,aufzustützen, bemerkte aber schmerzerfülltschmerzerfüllt die Prellung an ihrer Ferse, an der sie den Hinterkopf von Jays DickschädelDickschädel abbekommen hatte und ließließ sich wieder zurückfallenzurückfallen und auf die Seite drehen. Sie schaute zu Jay rüber,rüber, währendwährend sie sich ein mit rotem Blut getränktesgetränktes StückStück Stoff unter die Nase hielt. Er lag direkt neben ihr auf dem Boden. "Hey, are you okay." Sie streckte ihren Arm zu ihrer linken und stubste den regungslosen erhitzten KörperKörper von Jay.

Jay öffneteöffnete langsam die Augen und drehte den Kopf zu ihr. "Shouldn't I ask that?", murmelte er. "Anyway, I would say Congratulations, but ... erh ..." Seine Augen ruhten auf Hiroos blutverschmiertem Gesicht. Sie sah schlimm aus - vielleicht schlimmer, als es eigentlich war. Aber wer konnte das schon sagen? Jedenfalls sah sie schlimmer aus als er sich fühlte.fühlte. Und erschöpft.erschöpft. "Ah, hell. Sorry."

Jordan war durch den Flur zu den beiden Esper gekommen und ging neben ihnen in die Hocke. Sein schwaches LächelnLächeln überspielteüberspielte die Sorge auf seinem Gesicht nur bedingt. "Well, I guess we'll have to move teatalk to the sickbay. How are you doing? Can you walk?" Jay versuchte sich aufzurichten. "I .. I'm mostly okeeey I think", ächzteächzte er.

"I think my ankle could get some rest. If it's not too much to ask, I could need a hand?" Das Blut aus ihrer Nase hatte aufgehörtaufgehört herunterzuströmen.herunterzuströmen. Ohne großegroße Worte half Jordan ihr auf und die drei verließenverließen kurze Zeit darauf den Dojo in Richtung der Verwaltungsgebäude.
Verwaltungsgebäude.

Die Krankenstation war mittelmäßigmittelmäßig voll. Jordan hatte sich kurz verabschiedet, um die Anmeldung zu machen und Tee und Kaffee zu besorgen. WährenddessenWährenddessen lehnten Hiroo und Jay auf zwei StühlenStühlen nebeneinander im Wartezimmer, so weit wie möglichmöglich entfernt von den röchelndenröchelnden Bakterienschleudern, die sich sonst noch hier aufhielten. Man konnte sich fragen, wer hier vor wem das Weite gesucht hatte - die von der Wintergrippe Geplagten vor den lädiertenlädierten Jugendlichen oder umgekehrt. Jay und Hiroo sahen ziemlich gefährlichgefährlich aus, wie sie da mit wirrem Haar und zugerichtet in ihren Trainingsklamotten hockten, jeweils die Jacke lose überüber die Schultern geworfen. Bis auf ein gelegentliches gequältesgequältes Husten, BlätternBlättern von Seiten und Piepsen von irgendwelchen GerätenGeräten irgendwo im Raum herrschte angespannte Stille. Jay hatte die Arme verschränkt.verschränkt. Den Kopf zurückgelehnt,zurückgelehnt, starrte er zur Decke. "Feels kinda familiar. We at the sickbay with you having a red nose." Er sah zu Hiroo hinüber.hinüber.

"If it's just about my nose, you can keep it." Sie hielt sich mit zwei Fingern die Nase und wackelte plötzlichplötzlich mit ihrer Hand. "I... I think it just... broke loose.", stolperte sie mit ernstem Ton los und schaute Jay mit entsetzten Gesicht an. Lange genug um seine bleich gewordene Mimik zu genießen.genießen. Ihr ernstes Gesicht wandelte sich in ein mit Blutspritzern glucksendes Lachen. "Ahhhg...", sie hielt sich unter dem beim Lachen aufkommenden Schmerz wieder die blutige Nase und kniff ihre Augen zusammen. "You should have seen your face... tehehe." Sie lehnte ihren Kopf amüsiertamüsiert zurückzurück in ihren Nacken und grinste Jay an.

"Nah, fuck you." Jay stießstieß sie an die Schulter. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Sein Blick schwenkte in den Raum. Ausnahmslos alle anderen Wartenden starrten zu ihnen herüber,herüber, die meisten mit einer Mischung aus Entsetzen und Verständnislosigkeit.Verständnislosigkeit. Das Grinsen auf Jays Gesicht wuchs. Ein Kichern entglitt ihm. Dann noch eins, wurde größergrößer und verwandelte sich schließlichschließlich in ein herzhaftes, unbeschwertes, anhaltendes Lachen. Jay warf den Kopf zurückzurück und atmete seufzend ein. "You shouldn't forget their faces."

Hiroo schaute sich kurz um, sie hatte tatsächlichtatsächlich nicht mitbekommen wie ihre kleine Einlage die Aufmerksamkeit des gesamten Raumes auf die beiden gelenkt hatte. "Uhm... I hope they do.", flüsterteflüsterte sie zu Jay rüber.rüber. Dabei hatte sie eigentlich nicht vorgehabt fürfür weitere SprücheSprüche ihrer Mitbewohnerinnen zu sorgen. Zum GlückGlück sah sie in diesem Moment Jordan, der von der Rezeption zurückzurück kam.

Hiroo schien die ganze Sache gar nicht mal so amüsantamüsant zu finden. Jay beugte sich zu ihr hin. "What are you worrying about? Let 'em think what they want." Er streckte sich, zuckte kurz zusammen, als sich sein rechter Arm überüber die Dehnung beschwerte. Dann faltete er die HändeHände im Nacken und lehnte sich zurück. zurück. 

Mit der rechten Hand stemmte Jordan drei dampfende Tassen, unter seinem linken Arm hatte er eine Mappe festgeklemmt. "We won't have to wait terribly long, so I'll make it short." Er hielt den beiden Esper die Tassen hin. Sobald sie sich bedient hatten, nahm er einen Schluck aus seiner und drehte mit dem Schwung seiner Hand die Mappe herum. "General things: I'm very much impressed. I didn't plan for sickbay, but it should still be .. ok..ish. Nevertheless, congratulation on winning, Hiroo." Er nickte ihr zu. "Our feedback discussion will not be that detailed, but I'm sure, Satoshi will have a word with you." Man merkte, dass Jordan sich - im Gegensatz zu den meisten Kollegen - MüheMühe gab, die Namen möglichstmöglichst akkurat auszusprechen. "As for now: I like your spirit. You have drive and if you don't mind I would be most grateful if you came along for some session once in a while - of course, after recovering." Dann wandte er sich an seinen Schüler:Schüler: "Jay, I think we let the lady go first and will talk more later." Jordan klappte die Mappe auf, nahm einen weiteren Schluck Tee und sah die beiden Jugendlichen erwartungsfroh an: "Ok, so. What have you learned today?"  

Hiroo nahm die Beurteilung von Jordan ohne sichtbare Reaktion auf. Vielleicht wusste sie auch garnicht wie sie mit dieser Art von positiven Feedback umgehen sollte. Satoshi war eher darauf bedacht, ihre MängelMängel zu analysieren. Bei der Menge an Fehlern, die sie sich heute geleistet hatte, war es ihrer Meinung nach auch kein Wunder, warum Satoshi da so ein Augenmerk drauf legte. Da es Jordan aber wohl nicht auf eine ausgiebige Analyse ihrer FähigkeitenFähigkeiten ablegte, nahm sie seinen Zuspruch an. "Pheew, what did I learn... Maybe I was too hasty. Most of the time I can read my opponents pretty well. Their defensive actions give me direct feedback of their intentions. How they would attack and for me a way to redirect their force. While I thought Jay is a bit passive, I didn't knew how much. Attacking without that knowledge almost broke my neck a few times." Es überraschteüberraschte sie wie sich ihre Worte kaum von dem unterschieden, was Satoshi ihr an dieser Stelle vorgepredigt hätte.hätte.

"Good point." Jordan nickte. "You were able to put a lot of pressure on Jay with your attacks. However, if you attack head over heels your opponent can turn your force against you." Er sah Jay an.

Jay hatte sich bis jetzt zurückgelehntzurückgelehnt und schweigend zugehört.zugehört. Was hatte er gelernt? Diese Frage wurde nie alt und jedes Mal fand er sie auf's Neue schwierig. Er wusste, was Jordan ihm hatte beibringen wollen. Aber das wollte er nicht hören.hören. Er hatte es oft genug betont. WährendWährend Jay noch am Nachdenken war, begann Hiroo bereits, ihre Gedanken zu äußern.äußern. Sie war ziemlich selbstkritisch. Jay fragte sich, wie ihr Lehrer wohl war. Schneller als ihm lieb war, ging die Auswertung jedoch an ihn weiter. Also, was zum Geier hatte er denn jetzt gelernt? Er sah Hiroo an. Stimmt, im Grunde war es mal wieder simpel: "I think, I have learnt ... more about you." Jay überlegteüberlegte kurz und sah dann seinen Trainer an. "And that I .. can trust my instincts .. and at the same time I - can't." Er schnaubte und schüttelteschüttelte den Kopf. "Does that even make sense?"

Jordan lächelte.lächelte. "To me, it does. I'm a very big fan of balance. The thought that concepts have more than one side and that those sides weigh each other out in a way. When I look at you two I feel pretty much affirmed. I believe that you both can profit from each other a lot."

Hiroo hörtehörte den beiden wohlwollend zu, ihre Gedanken verliefen sich jedoch zunehmend. Ihre Augen fielen etwas zu währendwährend die Gesichter von Jay und Jordan in ihrem Tagtraum verschwammen. FürFür SchülerSchüler und Meister war ihre Beziehung fast auf einem Level. Dies war sicher auch der geringen Altersdifferenz geschuldet, doch etwas schien die beiden auf eine besondere Art zu verbinden. Bei dem Gedanken etwas derartiges in ihrer Beziehung zu Satoshi zu finden, schmunzelte sie überüber ihre eigene Naivität.Naivität. Seit ihrem Ausbruchsversuch war ein Jahr vergangen. Zeit genug ihre erste Sicht auf Satoshi als gnadenlosen Tyrannen aus einem anderen Blickwinkel zu studieren. Ihr initialer Antrieb währendwährend dieses Trainings wider Willen war es gewesen ihm mitsamt der UnEsCo zu entkommen. Da ihr das verwehrt geblieben war, hatte sie es auf sich genommen bei seinem Training wenigstens das fürfür sie brauchbare mitzunehmen und ihm eine mitzugeben, wenn es ihr gelang seine Verteidigung zu durchbrechen. HäufigerHäufiger war sie es jedoch gewesen, die mit blutigen Lippen das TrainingsgeländeTrainingsgelände verlassen hatte. In den drei Monaten der Abwesenheit von Satoshi hatte sich einiges gewandelt. Vielleicht hatte sie sich auch einfach nur daran gewöhnt.gewöhnt. In jedem Fall hatte sie das anstehende Training nach der langen Zeit fast schon freudig erwartet. Manche würdenwürden es wohl Stockholm Syndrom nennen. Aber auch Satoshi hatte von Beginn an einen neuen Ton angeschlagen. Allein dieses ausgelagerte Training mit Jordan zeigte, dass Satoshi mehr von ihr erwartete. "If he could at least stop nagging me about my clothes. Geez."

Das Licht des Behandlungszimmers erlosch und Hiroo sah wie die Krankenschwester auf sie deutete. Das Zeichen fürfür Hiroo zu verduften. Sie hüpftehüpfte auf. "See ya around, Jay. - Jordan." Mit den Worten an Jordan folgte eine kurze Verbeugung. Die beiden verabschiedeten sich gleichermaßen.gleichermaßen. Beim Vorbeigehen klopfte sie noch kurz auf Jays Schulter. "You can keep this as a token of appreciation. Aaand because I just realized this thing stuck up your ass just before I put it in my nose.", und ließließ das blutverschmierte rote Band an ihm hängen.hängen. In Erwartung auf Vergeltung legte sie einen Gang zu. In einem letzten Blick nach hinten, konnte sie noch einen schwer zu interpretierenden Gesichtszug von Jay an Jordan wahrnehmen.

  

Kapitel 4

"Guten Morgen!", ruft Jamey, und ich wundere mich, dass er so frühfrüh ist. Klar hatte ich heute mein Training und ich wusste auch, dass es ein bisschen anders ablaufen sollte. Aber ich durfte ja immer nicht spoilern, egal wie neugierig ich war, was er plante. Irgendwie bekam er es immer heraus, wenn ich es doch mal versuchte und dann bekam ich zur Strafe keinen Pudding zum Abendessen. Ich hatte so lange keinen Pudding gehabt. Heute wollte ich das. Ich habe nämlichnämlich geguckt. Es gibt Straciatella. Und den mag ich nun mal am liebsten. "Auf zum Training!", meint er und klatscht drei Mal. Orrrrr, denke ich, lasse mein Buch in Blindenschrift liegen und stehe auf. Ich spreize die Finger und atme ein. er will, dass ich ihm überüber die Wahrnehmung folge. Er klatscht nochmal. Er bewegt sich leise, aber ich spüre,spüre, dass er aus dem Zimmer geht. ER hälthält die Luft an, aber ich spürespüre wie seine Finger zittern. Er kann echt nicht lange die Luft anhalten. Ich laufe los, gehe schneller, stolpere überüber einen Baustein. Jamey weicht aus, das spürespüre ich, also rappele ich mich auf, gehe durch die TürTür und springe ihm auf den Rücken.Rücken. "BUH!", rufe ich. Er lacht. "Du bist besser geworden, mein Schatz." Er greift mir unter die Oberschenkel und zieht mich an sich hoch, damit ich richtigen Halt habe. Ich halte mich fest. "Du magst doch Jay, ja Kleine?", fragt er, währendwährend er läuftläuft und anhand der Kurven, die er geht, erkenne ich: Ah. Halle 5.

"Klar, Jay ist toll!" Aber ich hab auch Hiroo total gerne, auch wenn sie Reis schmeißtschmeißt und ich finde Exit klasse, weil der viel doller Boxen kann als ich und außerdemaußerdem mag der Kekse auch gerne." Jamey lacht. "Darum ging es mir gerade nicht so wirklich, aber ich kann dir versprechen: Einen davon triffst du gleich. Wir haben da mal etwas zu tun, was wir versuchen wollen, ja?" Er lässtlässt mich runter, nimmt meine Hand und öffnetöffnet die Tür.Tür. Er hebt die andere Hand, grüßtgrüßt offensichtlich jemanden. "Hallo!", rufe ich also in den Raum hinein, nichtwissend wer da steht. Ich kenne die Person nicht. "Das ist Jordan, Jay's Trainer", sagt Jamey zu mir. Ich fühlefühle nach. Jay ist noch nicht hier. "Oh, cool!", meine ich und halte meine Hand in die Richtung, in der ich den Mann vermute. "Jay ist noch nicht da, oder? Und ich darf heute mit ihm trainieren?" Jamey lässtlässt meine andere Hand los. "Ja, wir haben da eine Theorie... Pass auf, es ist wichtig, dass du das verstehst..."

"Hallo Gwendolyn." Man hörtehörte Jordans BegrüßungBegrüßung an, dass er lächelte.lächelte. "Schön,Schön, dich kennenzulernen." Er nahm ihre Hand - sanft, aber bestimmt. "Das wird ein spannendes Training heute. Jamey und ich haben uns in letzter Zeit mal unterhalten und-" Er machte eine kurze Pause, um seine Worte sorgfältigsorgfältig zu wählen.wählen. "Du und Jay - eure EsperkräfteEsperkräfte haben eine besondere Verbindung. Du kannst Energie fürfür deine Portale aus Strom ziehen, stimmts?"  

"Wir wollen schauen, ob Jay dir dabei helfen kann. Keine Angst, wir werden das ganz anders machen als bei dem Training, an das du bestimmt grade denkst." Jordan ging neben dem MädchenMädchen in die Hocke. "Wir werden Schritt fürfür Schritt üben,üben, ganz entspannt. Und Jamey und ich werden euch anleiten." Er sah zu ihrem Betreuer auf.

Jay schob die TürTür zur Trainingshalle auf. Er wusste nicht so richtig, was er davon halten sollte, dass er wieder mit Gwen trainieren sollte. Jordan hatte nach der letzten Sitzung beim Tee alles erklärt.erklärt. Jay vertraute ihm und er wusste, dass er eigentlich keine Angst haben musste. Trotzdem war ihm ein bisschen mulmig zumute. Was, wenn etwas schiefging? Er bemühtebemühte sich um ein Lächeln,Lächeln, trat in die Halle und meinte nur: "Hey."