Palast des Spiels


Palast des Spiels

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Es ist das Jahr 1926. Deutschland steht nach den Jahren der Inflation im Jahre 1923 wieder auf den Beinen. Gehört man zu den richtigen Kreisen ist jeder neue Tag ein Grund zum Feiern. Allen voran die gehobene Schicht der Millionenmetropole Berlin. Technischer Fortschritt kurbelt die in die Knie gegangene Wirtschaft wieder an und mit den richtigen Investitionen und dem passenden Kapital klingeln die Kassen. Wo Großindustrielle Gewinne abwerfen, ist Kleinkriminalität auch nicht fern. Erst Anfang des Jahres wurde das Polizeipräsidium Berlins um das neu geschaffene Mordkommisariat unter Kriminalrat Ernst Gannet erweitert. Die groß gefeierte Internationale Polizeiausstellung Mitte September ließ mit einem schnell aufgedeckten Juwelendiebstahl direkt zum Auftakt das Polizeipräsidium vom Alexanderplatz in einem äusserst guten Licht darstehen. Zu alledem gehört natürlich auch passendes Unterhaltungsprogramm, welches der neue Besitzer des Palasts des Spiels in Kürze bieten möchte. Doch kurz nachdem die ersten Proben im Theater »Palast des Spiels« anlaufen konnten, ist der ehemalige Eigentümer Ewald Huber auf mysteriöse Weise verschwunden. Letzter Aufenthaltsort: Das Theater. Für die Polizei ein einfacher Fall und der neue Besitzer einer der Hauptverdächtigen. Für das Gerede um den Fluch des Theaters wiederum ein weiterer Holzscheit. Sind doch erst vor etlichen Jahren die Schauspielerin Kaneesa Darwish und der Sänger Cianán Fingal in einem kuriosen Fall in eben diesem Theater ums Leben gekommen. Bevor jedoch das ganze Vorhaben noch vor seiner Neueröffnung scheitert, hat der gewiefte Besitzer Theodor von Gerenspitz eine Gruppe von Leuten um sich geschart. Ihr gemeinsames Ziel, das Mysterium um das Verschwinden zu lüften und Beweise für seine Unschuld zu finden. Mit diesen sollen all die wirren und wagen Behauptungen im Keim erstickt werden und der  Bühne des Palasts des Spiels eine Zukunft in Glanz und Gloria geöffnet werden.

Für dieses Vorhaben ist Theodor von Gerenspitz jedes Mittel recht, seien es Schauspielerinnen und Bühnenmitarbeiter die von ihm bereits angestellt wurden oder Tagelöhner, ehemalige Polizisten und Privatdetektive auf der Suche nach gutem Geld und Reputation. Mit Leichtigkeit können sich aber auch Personen unter diese Gruppe gemischt haben, die eine private oder geschäftliche Beziehung zur vermissten Person haben und ein eigenes Interesse haben den Vermissten Ewald Huber zu finden. Für eine wirksame Marketingkampagne darf natürlich auch eine passende Berichterstattung durch eine aufsteigende freie Journalistin nicht fehlen. Denn mit den richtigen Verbindungen würde ein gut aufgearbeiteter Bericht in jeder der großen Zeitungen der Berliner Großstadt gut ankommen. So versammelt sich am frühen Morgen des 06. Oktober 1926 eine kleine Gruppe um Theodor von Gerenspitz in seinem Arbeitszimmer in der Ansbacher Straße am Wittenbergplatz. Direkt nebenan der Trubel der hohen Gesellschaft im mit Luxusgütern gefüllten Kaufhaus des Westens. Die darin verkauften Güter weit über dem was eure Geldbeutel erschwingen könnten, über die 300 Reichsmark die euch für den bevorstehenden Job geboten wurden, würde sich aber niemand beschweren. Es sind trotz des Aufschwungs schwere Zeiten für die Arbeiterschaft. Nicht umsonst werden Tag für Tag in den Parlamentsgebäuden und Straßen Kämpfe gefochten. Doch der eure wird heute und die kommenden Tage an anderer Stelle ausgetragen werden.